Bochum. Beim internationalen Parking Day nutzen Bochumer Initiativen die gesperrte Fahrbahn auf kreative Weise.

Auf einen Parkplatz passen entweder ein Auto, vier Lastenfahrräder oder sogar zehn normale Fahrräder. Dieses eindrückliche Beispiel prangt auf einem Banner des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), der auf einem Abschnitt des gesperrten Fahrstreifens am Südring platziert ist. Anlass ist der 15. internationale Park(ing) Day, der zum vierten Mal auch in Bochum stattfindet.

Ziel des jährlich veranstalteten Aktionstages ist es, auf einen übermäßigen Autoverkehr in Städten und eine dadurch entstehende Verschwendung von Lebensraum hinzuweisen. Dazu wird Parkraum in Innenstädten kurzfristig für Autos gesperrt und alternativ genutzt. Einen rund 70 Meter langen Fahrstreifen des in Richtung Hauptbahnhof führenden Südrings verwandelten diverse Bochumer Initiativen am Freitag von 16 bis 19 Uhr in ein buntes Treiben.

Initiativen informieren über fairen Handel

Fahrradinitiativen und -vereine wie der ADFC, der VCD, Urban Radeling und die Radwende informierten über ihre Aktionen und Angebote. Historische Fotos illustrierten, wie Bochumer damals mit dem Rad die Stadt durchquerten und die Organisation Fridays For Future hatte ein Holzkreuz für im Straßenverkehr umgekommene Radler errichtet.

Viele Initiativen nutzten den Park(ing) Day, um auf die Relevanz des fairen Handels hinzuweisen, denn neben dem Verzicht aufs Auto, sei fairer und nachhaltiger Konsum ein zentraler Aspekt einer klimabewussten Lebensweise, so Andreas Schröter. Er verkauft fair gehandelte Kleidung im Innenstadt-Laden „Cong Island“ und weist darauf hin, dass „Fast Fashion“, also eine Textilindustrie, die schnellstmöglich mit neuen Kollektionen auf wechselnde Moden reagiert, der zweitgrößte Klimakiller sei.

Kaffeetassen „demonstrierten“ gegen prekäre Arbeitsbedingungen

Auch die Grundschule „Köllerholzschule“, die im Februar 2019 eine Auszeichnung als faire Grundschule erhalten hatte, war vertreten. Neben einer Tanzeinlage einiger Viertklässlerinnen konnte man am Stand der Schule bunte Bilder für den Klimaschutz malen. Die Verbraucherzentrale, die regelmäßig über nachhaltigen Konsum informiert, veranstaltete eine Demo der etwas anderen Art. Auf grünem Stoff standen „demonstrierende“ Tassen mit aufgemalten Gesichtern, voller Kaffeebohnen. Die kleinen Schilder, die in den Tassen steckten prangerten die Kinderarbeit, eine schlechte Bezahlung und die prekären Arbeitsbedingungen auf Kaffeeplantagen an.