Bochum. „Auffe Omme“ gibt’s im dritten Asterix-Band, den Hennes Bender ins Ruhrdeutsch übersetzt hat. Bei einer Signierstunde standen die Fans Schlange.
„Einmal voll auffe Omme bitte“: Bei Unwissenden könnte dieser Wunsch an der Kasse schmerzhafte Folgen haben. Nicht so bei den kundigen Kunden im „Little Nemo“. Im Bochumer Comic-Handel am Südring erreichte der Asterix-Band „Voll auffe Omme!“ am Samstag Verkaufszahlen wie die Currywurst im nahen Bermudadreieck. Denn Hennes Bender war da. Bochums großer kleiner Gallier, wenn man so will.
Nach der „Tour de Ruhr“ (2016) und „Dingenskirchen“ (2018) hat der 51-Jährige den dritten Asterix-Band ins Ruhrdeutsch übersetzt. Richtiger ist wohl: interpretiert. Denn es bedarf schon einiger künstlerischer Freiheit und tiefster Liebe zum Pott, um den mehr als 50 Jahre alten Original-„Kampf der Häuptlinge“ auf die Cranger Kirmes zu transferieren, Rummelplatz-Wämserei („Hia gibbet auffe Fresse“) an der Boxbude und jede Menge Lokalkolorit inklusive. Einer der Häuptlinge heißt Urbanatix, so wie Bochums einzigartige Artistik-Schau in der Jahrhunderthalle. Und bei der Bildung der keilförmigen Phalanx der Römer mit Schild und Speer lautet das Kommando des Zenturios: „Formt dat Bermudadreieck!“
Neuer Ruhrpott-Asterix ist bereits fertig
Eine Schlange formiert sich im „Little Nemo“, als Bender mittags zur Signierstunde anrückt. Seit August ist „Voll auffe Omme!“ im Handel. Viele Hennes-Fans haben das Buch dabei. Ansonsten gibt’s reichlich Nachschub. Zu Dutzenden geht der Revier-Asterix über die Theke. „So gut hat sich hier noch nie ein Comic verkauft“, sagt Filialleiter Markus Pfeffer (36).
Für den Comedian, der den Fachhandel aus seinem Podcast mit Torsten Sträter und Gerry Streberg kennt und schätzt, ist das keine Überraschung. „Der Erfolg liegt schlicht auch daran, dass es im Ruhrgebiet so viele Menschen gibt“, sagt Hennes Bender und verrät im WAZ-Gespräch, dass die vierte Asterix-Mundart-Version bereits unter Dach und Fach sei. „Der neue Band erscheint im Oktober 2020.“ Name und Handlung bleiben vorerst noch geheim – anders als der Titel des neuen Bühnenprogramms, mit dem der „Comedyhobbit auf Speed“ (Tobias Mann) jetzt unterwegs ist: „Ich hab nur zwei Hände“.
Frank Goosen huldigt den Beatles
Neues gibt’s auch von einem weiteren Bochumer Urgestein: Frank Goosen kündigte bei seinem gefeierten Zeltfestival-Gastspiel an, im nächsten Jahr ein Buch über die Beatles zu veröffentlichen. Titel: „Acht Tage die Woche – Die Beatles und ich“. Buchpremiere ist im Februar 2020 im Schauspielhaus.