Bochum-Querenburg. Der Sanierungsstau im Uni-Center in Bochum-Querenburg wird immer länger. Jetzt soll es ein klärendes Gespräch zwischen Betreiber und Stadt geben.
Seit Februar steht ein roter Eimer im Saal auf der oberen Etage der Verwaltung im Uni-Center. Es regnet rein. Und nicht nur dort. Auch im Sitzungsraum der Bezirksvertretung Süd bekommt man bei Starkregen schon mal nasse Füße. „Hier geht allmählich alles vor die Hunde“, ist aus dem Uni-Center zu hören. Doch jetzt besteht Anlass zur Hoffnung, dass sich vielleicht doch bald etwas tut.
Seit Jahren warten Mieter, Geschäftsleute und Verwaltung darauf, dass der riesige Komplex saniert wird. Passiert ist in dieser Zeit so gut wie nichts. Außer ein bisschen Kosmetik: Um die vielen Leerstände in der Ladenzeile zu kaschieren, hat die Betreibergesellschaft die Schaufenster mit bunten Bildern beklebt. Sieht schöner aus, ändert aber nichts an den Missständen im Querenburger Einkaufszentrum.
Besitzverhältnisse undurchsichtig
Politik und Verwaltung beklagen seit Jahren, dass sich die Betreiber – allen Bemühungen zum Trotz – einfach nicht kümmern. Erschwert wird die Kontaktaufnahme dadurch, dass nicht immer so ganz klar war, wer für welchen Bereich im Uni-Center eigentlich verantwortlich ist. Die Besitzverhältnisse und Verantwortlichkeiten wechselten des Öfteren. Aktuell wird das Uni-Center offenbar von „Aroundtown SA Luxemburg“ verwaltet.
Fußballfans haben den Namen der Immobilienfirma mit Sitz in Luxemburg vielleicht schon mal gehört: Sie ist Hauptsponsor des neuen Bundesligisten Union Berlin. Im Uni-Center könnte Aroundtown vielleicht bald im Zusammenhang mit der Sanierung des Einkaufszentrums in Zusammenhang gebracht werden. Denn nach WAZ-Informationen soll es am kommenden Montag (9.) tatsächlich zu einem Gespräch zwischen dem Betreiber und Vertretern der Stadtverwaltung kommen. Wie es heißt, soll in dieser Runde auch bereits ein Sanierungskonzept vorgelegt werden.
SPD informiert heute vorm Rewe
Nicht zur Gesprächsrunde am Montag eingeladen sind Politiker. „Die Betreiber wollen mit Politik nichts zu tun haben“, weiß Axel Schäfer, der trotzdem große Hoffnungen in die Zusammenkunft setzt. „Seit Jahren setzen wir uns dafür ein, dass sich im Uni-Center endlich etwas tut. Vielleicht passiert ja jetzt wirklich was.“ Zusammen mit weiteren örtlichen SPD-Politikern wird das Bundestagsmitglied im Vorfeld des Gesprächstermins am heutigen Samstag (7.) im Uni-Center über die aktuelle Situation vor Ort berichten.
Info-Stand ab 10 Uhr
Die Informationsveranstaltung der SPD am heutigen Samstag (7.) findet vor dem Rewe statt. In der Zeit von 10 bis 13 Uhr stehen Politiker den Bürgern Rede und Antwort.
Nach WAZ-Informationen soll ein dreistelliger Millionenbetrag in die Sanierung des Uni-Centers gesteckt werden. Der Plan sieht offenbar vor, an jedem Ende der Ladenzeile namhafte Ankermieter zu platzieren. So soll Netto ans andere Ende Richtung Hallenbad ziehen. In den jetzigen Netto soll eine Rossmann-Filiale.
„Darin werden wir auch mal aufzeigen, wie weit gefächert das Konzerngeflecht von Aroundtown ist. Das ist wie ein riesiges Spinnennetz und reicht bis Zypern“, sagt Axel Schäfer. Auch werde man über die Geschichte des Uni-Centers, das am 1. September 1973 eröffnet wurde, informieren. In dem Info-Blatt, das die SPD heute verteilen wird, stellt man fest, dass der Niedergang des Uni-Centers wohl 1996 begann. Nach SPD-Informationen hatte damals die Comer-Immobilien aus Belfast (Irland) die Verwaltung übernommen.
Aktuelle Verbesserungen hat die Stadt vorgenommen
Kleinere aktuelle Verbesserungen im Uni-Center wie die Sanierung der Treppe am Hallenbad und des Sitzungssaals der Bezirksvertretung sind übrigens nicht dem Betreiber zuzuschreiben. Diese Bereiche fallen in den städtischen Hoheitsbereich.