Bochum-Harpen. Bezirksvertretung Bochum-Nord beschäftigt sich erneut mit dem Lkw-Nachtfahrverbot. Tempo 30 wird oft missachtet. Weiter Messungen angekündigt.
Der Harpener Hellweg ist einmal mehr Thema in der Bezirksvertretung Nord. So befasst sich das Gremium in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause mit dem Nichteinhalten des Lkw-Nachtfahrverbots, über das sich die Anwohner seit Jahren beklagen. Ebenso ein bleibendes Ärgernis: Das Missachten der Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30.
Die Lärmbelästigung durch Lkw, die trotz Verbots auch nachts den Harpener Hellweg befahren, ist für die Anwohner seit Jahren unerträglich. SPD und Grüne hatten noch im Juni festgestellt, dass die Laster, die von ständig wechselnden Fahrern geführt werden, durch ihre Navis immer wieder über den Harpener Hellweg geführt werden – eben auch nachts.
Polizei nahm Messungen vor
Auch die CDU-Fraktion stellte dazu im Frühjahr eine Antrag im Rat. Die Polizei führte dann nächtliche Geschwindigkeitsüberwachungen sowie Messungen der Lärmemissionen zwischen 22 Uhr und 6 Uhr durch mit dem Ergebnis: Die Klagen der Anwohner sind berechtigt. Es wurden Fahrzeuge beobachtet, die in diesem Nachtzeitraum gegen die Geschwindigkeitsregeln und gegen den Lärmschutz verstoßen haben. Doch auch Busse befahren des Nachts die Straße.
Der Bezirk hatte die Verwaltung zuletzt aufgefordert, für den Harpener Hellweg eine dauerhafte Lösung zu finden. Jetzt erklärt dazu das Rechtsamt: Die Einhaltung des Nachtfahrverbots wird erneut überprüft. Anschließend informiert die Verwaltung über die Ergebnisse mit den Aufzeichnungen der Prüfungstage. Darüber hinaus ist die Bogestra um Auskunft über die Fahrzeiten der Linienbusse in dem betroffenen Teil des Harpener Hellwegs gebeten worden.
Reduzierungen wegen Straßenschäden
Den Grünen im Bezirk Nord bereitet überdies das zu schnelle Fahren Sorgen. Derzeit gilt auf dem Harpener Hellweg zwischen Maischützenstraße und Laurentiusstraße wegen Straßenschäden eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h. Im Rahmen des Lärmaktionsplans, beschlossen vom Rat im Jahr 2015, wurde darüber hinaus für den Harpener Hellweg eine Geschwindigkeitsreduzierung von 50 auf 30 km/h nachts im Bereich Gerther Straße – Am Ruhrpark umgesetzt.
Die Grünen fragen an, ob Tempo 30 durchgehend von der Laurentiusstraße bis zur Straße Am Ruhrpark angeordnet werden könne. Die Verwaltung winkt ab: Gründe für weitere Reduzierungen der Höchstgeschwindigkeit lägen nicht vor. Im Gegenteil: Wenn die Straßenschäden beseitigt sind, wird die in Höhe der Maischützenschule früher vorhandene lokal begrenzte 30-km/h-Regelung wieder auf 300 Metern reduziert. Zudem nicht dauerhaft, sondern nur montags bis freitags, 7.30 bis 16.30 Uhr.
Verkehrsüberwachung prüft weiter
Das Tiefbauamt versichert überdies: Durch die Verkehrsüberwachung werden auf dem Harpener Hellweg temporäre Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Diese Messungen werden auch in Zukunft erfolgen und seien ausreichend. Die Aufstellung von stationären Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen sei nicht vorgesehen.