Bochum-Hofstede. Es geht um Verkehrsentlastung in Hamme, Hordel und Hofstede. Der Bezirk Mitte hatte es vor drei Jahren beschlossen. Bürgerversammlung im Oktober.

Vor drei Jahren beschloss die Bezirksvertretung Bochum-Mitte ein Verkehrskonzept für die Stadtteile Hofstede, Hamme und Hordel. Schon die Ausschreibung ließ bis Januar letzten Jahres auf sich warten. Die Arbeiten zum Verkehrskonzept sollten laut Mitteilung der Verwaltung Ende 2019 abgeschlossen sein. Für das zweite Quartal 2019 war eine Bürgerinformationsveranstaltung geplant.

Deshalb hakte jetzt SPD-Ratsfrau Martina Schnell, auch im Namen des Ortsvereins Hofstede, nach: „Die SPD-Fraktion erhofft sich von dem Verkehrskonzept, die großen Verkehrsströme in dem Untersuchungsgebiet besser zu lenken und gerade die Anwohner vor zu viel Verkehr zu schützen. Auch die Erschließung der Gewerbegebiete muss grundsätzlich überprüft werden.“ Diese liegen dicht beieinander: GMU-Gelände, Freudenbergstraße, das Sondergebiet Hofsteder Straße sowie die Verkehrslage am Hannibal-Center. Die Untersuchung beinhaltet auch die mögliche Öffnung der Hordeler Straße am Kreisverkehr Eickeler Straße Richtung Herne.

Insbesondere die CDU-Fraktion im Bezirk hat seit Jahren auf die Defizite und Verkehrsbelastung aufmerksam gemacht und sich stets für die Öffnung der Hordeler Straße stark gemacht.

Ingenieurbüro befragte die Bürger

Die Stadt beauftragte die Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen, Brilon Bondzio Weiser. Dieses hatte am Hannibal-Einkaufscenter an einem Stand Menschen nach ihrer Meinung und Vorschlägen befragt. Gerade in Wanne-Eickel wird der Prozess sehr aufmerksam verfolgt; in der Bezirksvertretung Eickel gab es in der Vergangenheit mehrfach deutlichen Unmut über das schleppende Verfahren in Bochum. Der Grund: die Abbindung der Hordeler Straße am Kreisverkehr.

Geschäftsleute klagten über erhebliche Umsatzrückgänge durch die Sperrung, weil Kunden aus Bochum Umwege ins nahe Eickel in Kauf nehmen müssten. Auf der Dorstener Straße sorgt die Überlastung der Linksabbiegerspur in die Riemker Straße regelmäßig für Chaos. Eine erste Erhebung der Stadt Bochum hatte offenbart, dass diese Linksabbiegerspur deutlich überlastet ist.

Verkehrsüberlastung zu Stoßzeiten

Anwohner klagen zudem über die Pendlerströme von und nach Herne. Zu Stoßzeiten staut sich der Verkehr besonders auch auf der Riemker Straße am Hannibal-Center.

In der Sitzung des Bezirks am Donnerstag informierte das Planungsamt, dass das Verkehrskonzept nun zum Ende des Jahres fertig sein soll. Der Abschlussbericht wird für Anfang nächsten Jahres erwartet. Die Ergebnisse werden voraussichtlich durch das Ingenieurbüro im ersten Quartal 2020 in der Bezirksvertretung Mitte öffentlich vorgestellt.

Die Bürgerveranstaltung, in der die vom Ingenieurbüro erarbeiteten Vorschläge zur Verkehrslenkung vorgestellt und diskutiert werden, soll am 10. Oktober um 18 Uhr im Gemeinderaum der Epiphaniasgemeinde Bochum (Autobahnkirche), Dorstener Straße 263, stattfinden.