Bochum. Schon über 1000 Kontakte zwischen Hebammen und werdenden Müttern konnte die Bochumer Hebammenzentrale vermitteln. Jetzt macht das Konzept Schule.
Sehr gut gestartet ist die Bochumer Hebammenzentrale. Gut eineinhalb Jahre nach dem Start des beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) angesiedelten Vermittlungsportals konnten bereits mehr als 1000 passgenaue Kontakte zwischen Schwangeren und Hebammen hergestellt werden. „Keine Frage, wir haben sehr gut zu tun“, freut sich Fiona Rode, Geschäftsführerin des Bochumer ASB, auf deren Idee diese Hebammenzentrale zurück geht.
Zur symbolischen 1000. Vermittlung kam denn auch Oberbürgermeister Thomas Eiskirch in die Hebammenzentrale. „Wir wollen es einfach leichter machen, dass mehr Kinder in Bochum zur Welt kommen.“ Die sagte er zur Hebamme Josefine Wörmann und der werdenden Mutter Katherina Templin. Und tatsächlich, die Geburtenkurve der Stadt zeigt leicht nach oben. Ob es nun allein an der Hebammenzentrale liegt, sei dahingestellt. Eine wichtige Institution für die Stadt ist sie in recht kurzer Zeit allemal geworden.
53 Hebammen haben sich registriert
Mittlerweile haben sich 53 Hebammen bei der Hebammenzentrale registrieren lassen. Für Frauen, die während der Schwangerschaft, für die Geburt oder auch der Nachsorge Kontakt zu einer Hebamme suchen, ist es merklich leichter geworden. Über die Internetseite der Hebammenzentrale (www.hebammenzentrale-bochum.de) kann der erste Kontakt aufgenommen werden. Ganz leicht per Mail geht das. Danach gibt es einen Rückruf und die Mitarbeiterinnen der Zentrale vermitteln ein persönliches Gespräch. Katharina Templin bestätigt das: „Es ging ganz einfach. Ich bin sehr zufrieden mit dieser Einrichtung.“
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Tobias Mikus vom Bochumer Gesundheitsamt liefert die aktuellen Geburtenzahlen: Im vergangenen Jahr wurden 3457 Kinder geboren, 2017 waren es 3257 und im Jahr davor lediglich 3151 Neugeborene. Gleichzeitig habe sich die Zahl der in Bochum gemeldeten Hebammen – trotz des oft schwierigen Berufsumfeldes – vor allem für freie Hebammen günstig entwickelt. Aktuell seien es 123 Hebammen. „Wir als Stadt beschäftigen ebenfalls drei Hebammen und zwei Kinderkrankenschwestern, die Mütter oder Familien in schwierigeren Situation aufsuchen.“ Das sei etwa bei minderjährigen Schwangeren der Fall oder generell bei Familien in problematischen Lebenssituationen.
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Nachbarstädte möchten profitieren
Übrigens hat es sich mittlerweile herumgesprochen, dass die Bochumer Hebammenzentrale gut funktioniert. Derzeit führt der ASB Gespräche mit den Nachbarstädten Gelsenkirchen und Witten. Es ist geplant, dass diese Städte mit gleichem Konzept und in gleicher Trägerschaft mitversorgt werden. In Gelsenkirchen steht sogar der Starttermin schon fest: 1. Januar 2020. Weitere Ausweitungen sind nicht ausgeschlossen.