Bochum. Mit üblen Nazi-Schmiererein sind Fernwärmeleitungen der Stadtwerke Bochum besudelt worden. Am Tag nach der Entdeckung handelt das Unternehmen.
Auf einer Fußgänger- und Radwegbrücke über die A 43 haben Zeugen üble Nazi-Schmierereien entdeckt. In bis zu einem halben Meter großen Buchstaben wurden Parolen auf eine Fernwärmeleitung der Stadtwerke aufgesprüht. „Die Juden sind unser Unglück & Die Moslems unser Untergang“. Die Schriftzüge wurden von einem Radfahrer entdeckt, der die Brücke überquerte.
Mittlerweile ist bei der Polizei Bochum Strafanzeige erstattet worden. Wie ein Sprecher bestätigt, ermittelt die Abteilung Staatsschutz in dieser Sache. Die Beamten müssen nun klären, ob eine Straftat im Sinne des Strafgesetzbuches vorliegt (§130 StGB). Es geht um die Bewertung, ob es sich um Volksverhetzung im Sinne des Strafgesetzbuches handelt. In diesem Zusammenhang sucht die Polizei auch Zeugen, die möglicherweise Hinweise auf den oder die Täter machen können.
Schnelles Handeln erforderlich
Konsequent und prompt haben am Freitag die Stadtwerke reagiert. Die betroffenen Leitungen gehören zum Netz des Heizkraftwerks Hiltrop, das sich nur wenige Meter vom Tatort entfernt befindet. Stadtwerke-Sprecher Kai Krischnak. „Ich kann mich nicht erinnern, dass es in den letzten Jahren solch massive rechte Schmierereien gegeben hätte.“ Das Unternehmen versichert, wann immer es Kenntnis von solchen Vorkommnissen erhält, diese Schriften schnellstmöglich wieder zu entfernen.
Eingeschaltet hatten sich jetzt auch die Politik vor Ort. Der Gerther Heinrich August Mikus, der viele Jahre Kreisgeschäftsführer der Bochumer CDU war und in der Bezirksvertretung mitwirkte, verurteilt die Schmiererei. „Die braune Brut hat Deutschland schon einmal erschüttert. Wir brauchen die nicht und deshalb muss sie zwingend bekämpft werden.“