Bochum. Vonovia will künftig bei Wohnungsbauprojekten verstärkt Aspekte des Klimaschutzes berücksichtigen. Das gilt aber auch für die Zentrale in Bochum.

Die Wohnungsgesellschaft Vonovia freut sich über eine Auszeichnung für ihre neue Zentrale. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) verlieh dem großen Büro-Komplex an der Universitätsstraße 133 in diesen Tagen ihr Gütesiegel in Gold.

Die gemeinnützige „Non-Profit“-Organisation aus Stuttgart bescheinigt dem Bochumer DAX-Konzern, bei dem Bau seiner Verwaltung ökologisch sauber gearbeitet zu haben und Aspekte des Umweltschutzes auch im laufenden Betrieb zu berücksichtigen.

Stadtwerke Bochum liefern Ökostrom

Zum Beispiel beim Energieverbrauch. „Wir betreiben unseren Standort zu 100 Prozent mit Ökostrom“, sagt Andreas Hecker, Projektleiter des Neubaus. Dazu gibt es einen Vertrag mit den örtlichen Stadtwerken; diese liefern auch Fernwärme ins Haus.

Energie erzeugt die Vonovia aber auch in Eigenregie. Auf dem Dach der Zentrale gewinnt eine Photovoltaikanlage rund 100.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Das ist rund ein Zwanzigstel des Bedarfs in Wiemelhausen. „Mehr gibt das Dach nicht her“, erläutert der für die Energiebeschaffung zuständige Manager Roland Pühra die Kapazität. Im Neubau wird zudem deutlich weniger Strom verbraucht als am ehemaligen Standort Philippstraße 3. Die Ersparnis beträgt laut Vonovia rund 20 Prozent.

Klimaschutzbeauftragter lobt den Konzern

„Wir begrüßen es sehr, dass Vonovia zu einer positiven CO2-Bilanz beiträgt“, lobt Philipp Schuster, Klimaschutzbeauftragter der Stadt Bochum, die Bemühungen des Konzerns. Diese zielen aber nicht nur auf den Energieverbrauch. Das Thema Nachhaltigkeit findet sich im Büroalltag wieder.

Aufbereitetes Trinkwasser kommt in der Vonovia Zentrale aus dem Wasserhahn - still, medium oder sprudelig, je nach Vorliebe.
Aufbereitetes Trinkwasser kommt in der Vonovia Zentrale aus dem Wasserhahn - still, medium oder sprudelig, je nach Vorliebe. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Mülltrennung und Mehrweggeschirr sind ebenso Standard wie die Aufbereitung von Leitungswasser für den Trinkbedarf der Mitarbeiter. „Früher fuhren am alten Standort jeden Tag zwei Lkw mit Mineralwasser-Kisten vor, das ist Geschichte“, sagt Hecker. „Man muss beim Thema Klimaschutz konsequent sein.“

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