Bochum. Die Polizei hat im letzten Jahr mehr Unfälle mit Schulkindern verzeichnet als im Jahr davor. Demnach wurden 2018 in Bochum 13 Kinder verletzt.

In knapp einer Woche beginnt das neue Schuljahr nach den langen Sommerferien. Verkehrswacht und Polizei nutzen dies, um eindringlich auf Gefahrenpunkte auf dem Schulweg hinzuweisen. Denn die von der Polizei kontinuierlich erhobenen Zahlen der Schulwegsunfälle in Bochum sind gestiegen. Im letzten Jahr wurden 13 Mädchen und Jungen im Alter von bis zu 15 Jahren auf dem Weg zur Schule oder von der Schule bei Unfällen verletzt. Im Jahr 2017 waren es neun, davor ebenfalls neun und 2015 acht solcher Unfälle.

In Bochum, Herne und Witten starten am kommenden Donnerstag, 29. August, insgesamt 4913 Erstklässler. Die Einschulung der i-Dötzchen findet immer erst am Tag nach dem offiziellen Schuljahresbeginn statt

Verkehrswacht wirbt für „Elternhaltestellen“

Die Bochumer Verkehrswacht hat das Thema ebenfalls auf dem Schirm. Seit Jahren bietet die Verkehrswacht Schulungen und Informationen für Eltern an, die als sogenannte Schulwegshelfer Kinder begleiten oder als lebende „Elternhaltestellen“ an kritischen Orten des Schulwegs aufpassen. „Etwa an der Grundschule Hustadtring haben wir das in

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durchaus erfolgreich eingeführt“, sagt Guido Jabusch, Geschäftsführer der Bochumer Verkehrswacht.

Jabusch weiß, dass es gerade in den ersten Wochen des neuen Schuljahrs vor Grundschulen häufig zu brenzligen Situationen kommt. Viele Eltern bringen die Kinder mit dem eigenen Wagen und lassen sie oft genug direkt vor der Schule aussteigen. Besonders zu Schulbeginn wird es da manchmal eng und daher auch schnell gefährlich. „Dabei ist doch gerade die Bewegung für die Kinder so wichtig“, empfiehlt Jabusch.

Parkverbote vor den Schulen beachten

Die Polizei ergänzt, dass es Sinn mache, wenn die Eltern im Vorfeld den Schulweg mit Ihren Kindern üben. „Gehen Sie den Weg gemeinsam ab und achten Sie auf gefährliche oder unübersichtliche Stellen. Manchmal ist es sicherer, einen Umweg in Kauf zu nehmen, wenn der Weg selbst dann einfacher für das Kind ist“, heißt es in einer Information der Polizei. In dem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die Park- und Halteverbote vor den Schulen unbedingt einzuhalten seien.

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Ein Beispiel: Ampel oder Fußgängerüberwege sind für das Kind leichter als eine Straße ohne Überweg. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie haben eine andere Wahrnehmung als Erwachsene. Sie sind kleiner und sehen die Welt somit aus einer anderen Perspektive. Außerdem haben sie noch Schwierigkeiten, auf mehrere Dinge gleichzeitig zu achten, oder abzuschätzen, wie weit ein Auto entfernt ist. Besonders in der dunklen Jahreszeit ist helle Kleidung wichtig und Reflektoren. So wird das Kind im Straßenverkehr besser gesehen.

Die Polizei schaut auch nach, ob die Kinder in ordnungsgemäßen Kindersitzen transportiert werden.
Die Polizei schaut auch nach, ob die Kinder in ordnungsgemäßen Kindersitzen transportiert werden. © WAZ FotoPool | Claudia Schütte

Geschwindigkeitsmessungen angekündigt

Die Polizei kündigt zudem an, zum Schulbeginn insbesondere im Bereich der Schulen gezielt Geschwindigkeitsmessungen durchzuführen. Außerdem überprüfen die Beamten, ob die Kinder mit verkehrssicheren Fahrrädern unterwegs sind.

In der Vergangenheit stellte die Polizei zudem immer wieder fest, dass Kinder in nicht sicheren Kindersitzen oder sogar gar nicht angeschnallt von ihren Eltern gebracht worden sind.