Bochum. Die Gewerkschaft Komba begrüßt die „Respekt“-Kampagne der Stadt Bochum. Es seien aber weitere Maßnahmen nötig, um dem Sittenverfall zu begegnen.
Die Gewerkschaft Komba begrüßt die „Respekt“-Kampagne der Stadt Bochum. Es seien aber weitere Maßnahmen erforderlich, um dem zunehmenden „Verfall der Sitten“ zu begegnen, erklärt der Bochumer Komba-Vorsitzende Torsten Haunert.
„Respekt bitte!“, heißt es auf Plakaten und Aufstellern in allen städtischen Dienstgebäuden, auf denen in Bochum seit vergangener Woche zu einem respektvollen Umgang mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung aufgerufen wird. „Der Anstand kommt unter die Räder“, warnt Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD). Der Personalrat berichtet von Beleidigungen und Beschimpfungen bis hin zu tätlichen Übergriffen. Im Sozial- und Ausländeramt sowie im Bürgerbüro ist bereits ein Sicherheitsdienst im Einsatz.
Auch Bogestra und USB sind betroffen
Nicht nur städtische Mitarbeiter, sondern auch Kollegen bei der Bogestra, dem USB und anderen Bereichen im öffentlichen Dienst seien betroffen, so die Fachgewerkschaft für Beschäftigte der Kommunen. „Egal ob in der Justiz, bei der Polizei, dem Zoll, an Schulen oder der Finanzverwaltung: Überall beobachten wir, dass die Hemmschwelle sinkt.“
Komba-Chef Haunert fordert Politik und Verwaltung auf, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um Frust und Aggressionen erst gar nicht aufkommen zu lassen. Dazu gehöre ausreichendes Personal in publikumsintensiven Bereichen wie dem Ausländer- und Bürgerbüro. „Hier rächen sich die sehr strikten Einsparungsrunden der Vorjahre, die dazu geführt haben, dass nicht genügend Nachwuchskräfte eingestellt wurden“, kritisiert Haunert. Seine Gewerkschaft werde an dem Thema weiter arbeiten.
Stadt stellt konsequent Strafanzeigen
Derweil bekräftigt die Stadt ihr striktes Vorgehen bei Entgleisungen. Es werde „konsequent Strafanzeige gestellt, wenn Beschäftigte beleidigt, bedroht oder angegriffen werden, wenn Bürger ihren Unmut an der Büroausstattung auslassen und dabei Gegenstände zu Bruch gehen“, heißt es in einer Mitteilung. OB Eiskirch berichtet von mehreren Anzeigen im Monat, die er unterzeichne. Dabei wisse die Stadt die Bochumer Staatsanwaltschaft an ihrer Seite: „Wo rechtlich möglich, werden Verstöße geahndet.“