Bochum-Altenbochum. Ende des Jahres sollen die Arbeiten auf dem jüdischen Friedhof in Bochum-Altenbochum beendet sein. Die Trauerhalle erhält ein besonderes Design.

Seit einigen Jahren ist die Anlage des neuen jüdischen Friedhofs im Gespräch, da der Platz an der Wasserstraße bald nicht mehr ausreichen wird. Nun nehmen das Gelände im Dreieck Feldmark/Havkenscheider Straße und insbesondere die Trauerhalle Form an: Wenn alles gut geht, sollen die Arbeiten Ende des Jahres beendet sein.

Grabstätten für die Ewigkeit

„Zur Zeit bestatten wir noch auf dem alten Friedhof“, sagt der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen, Aleksander Chraga. „Genau können wir das natürlich nicht voraussagen, aber voraussichtlich Ende des Jahres wird er komplett belegt sein.“ Das liegt auch an dem ewigen Liegegebot: „Die Bestattung und die Grabstätte sind im jüdischen Glauben für die Ewigkeit gedacht“, sagt Aleksander Chraga.

Aluminiumplatten sorgen für besonderes Design

Im April haben die Bauarbeiten auf der Fläche östlich des Zentralfriedhofs Freigrafendamm begonnen. Jetzt wird gerade der Rohbau der Trauerhalle erstellt. Der Bau aus Beton und Holz wird noch eine außergewöhnliche Verkleidung bekommen: Sowohl das Dach als auch die Außenwände werden mit rautenförmigen Aluminiumplatten bedeckt.

Aluminiumplatten an den Wänden und auf dem Dach sollen die Trauerhalle zu einem Blickfang machen. 
Aluminiumplatten an den Wänden und auf dem Dach sollen die Trauerhalle zu einem Blickfang machen.  © AS

„Das Äußere soll zusammengezogen und zu einer Art Gesamtfigur werden“, sagt der für die Halle zuständige Architekt Thomas Riese aus dem Kölner Architekturbüro Schmitz. „Die Trauerhalle soll sich schließlich in ihre Umgebung einpassen.“ Dabei spricht er insbesondere von der in der Nähe stehenden evangelischen Trauerhalle auf dem Zentralfriedhof. Der expressionistische Bau sticht stark ins Auge, dementsprechend sollte auch die jüdische Trauerhalle ein besonderes Gebäude werden.

Gesamtfläche von etwa 180 Quadratmetern

Die Form, die das fertige Gebäude haben wird, ist erkennbar, sobald der Dachstuhl steht. „Grundsätzlich ist der Aufbau nicht anders als das, was aus dem Christentum bekannt ist“, sagt Thomas Riese. Im Inneren wird es einen Hauptraum geben, in dem die Aufbahrung stattfindet, und außerdem einen Vorbereitungsraum für die rituelle Waschung. Zusätzlich wird es einen Aufenthaltsraum und Lagerfläche für den Gärtner enthalten. Insgesamt belegt das Bauwerk eine Fläche von 180 Quadratmetern. Gut die Hälfte wird durch den Hauptraum eingenommen.

Die Jüdische Gemeinde hat etwa 1000 Mitglieder. „Bisher mussten wir pro Jahr zwischen 10 und 20 Personen bestatten“, sagt Aleksander Chraga. Der neue Friedhof wird voraussichtlich Platz für die nächsten 100 Jahre bieten.