Bochum. Moritz Koch ist neuer Landeskonventionsbeauftragter des DRK-Landesverbands Westfalen-Lippe. Er setzt sich für das humanitäre Völkerrecht ein.
Er ist einer der Hüter der Grundsätze des DRK. Jede/r, die oder der in irgendeiner Position beim Deutschen Roten Kreuz tätig ist, bekennt sich zu ihnen. Zur Menschlichkeit, Unabhängigkeit und Neutralität der Organisation. Moritz Koch ist neuer Konventionsbeauftragter des Landesverbandes Westfalen-Lippe. In dieser Funktion ist er zuständig für die Vermittlung von Wissen über das humanitäre Völkerrecht und die Genfer Konventionen, die den Umgang mit Menschen insbesondere im Kriegsfall regeln.
„Das humanitäre Völkerrecht gilt aber immer. Es schützt jeden Menschen unabhängig von Herkunft und Vorgeschichte“, erklärt Moritz Koch. Gerade in Zeiten politischer Instabilität und dem Aufschwung von Populisten in ganz Europa sei es wichtig diese Werte in die Köpfe der Menschen zu rufen. „Wir sehen jeden Tag Bilder von Seenotrettungseinsätzen in den Medien, das sollte zeigen, wie wichtig und aktuell der Einsatz für Menschlichkeit ist“. Moritz Koch ist mit seinen 33 Jahren noch vergleichsweise jung für sein Amt. „Genau deswegen ist er aber der richtige für die Aufgabe“, sagt Thorsten Junker, Präsident des Wattenscheider Rotkreuz-Verbands und gleichzeitig Landesrotkreuzleiter, „Moritz hat eine junge, dynamische Perspektive auf den Job.“
Ehrenamt ist sehr wichtig
Die beiden Ehrenamtler kennen sich bereits seit 2005. Vor fast 15 Jahren nämlich, hat der damalige Jura-Student Koch seinen Ersatzdienst in der Katastrophenhilfe beim DRK geleistet. Ihn hat die Herausforderung angesprochen. „Nach viel Theorie in Schule und Uni war es an der Zeit mal etwas praktisches zu machen“, sagt er mit einem Lächeln. Und so lernte Moritz Koch, wie man erste Hilfe bei Zugentgleisungen, Anschlägen oder Naturkatastrophen leistet. „Man muss aber zugeben, Moritz ist Theoretiker geblieben“, erinnert sich Thorsten Junker, „er hat dafür gesorgt, dass im Hintergrund alles läuft.“ Zustimmendes Nicken bei Moritz Koch: „Kollegen haben sich manchmal auf Blaulichtfahrten gefreut, ich habe immer gehofft, dass nichts passiert.“
Die Grundsätze des Deutschen Roten Kreuzes
Die sieben Grundsätze des Deutschen Roten Kreuz sind Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität. Sie wurden bereits 1965 auf der 20. Internationalen Rotkreuz-Konferenz proklamiert und 1986 angepasst.
Jeder Kreisverband hat eigene Konventionsbeauftragte. Zusätzlich gibt es 19 Landeskonventionsbeauftragte und einen Bundeskonventionsbeauftragten.
Auch nach der Ausbildung beim DRK ging es weiter mit Theorie: Wirtschaftsstrafrecht an der Ruhr-Uni, anschließend Promotion und heute juristischer Referent bei der Vergabestelle beim Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW). In seiner neuen Funktion als Konventionsbeauftragter möchte er vor allem auf Transparenz setzen. Es sei wichtig die Grundsätze und die Konventionen herunterzubrechen und mehr konkrete Beispiele für die Lebenswirklichkeit der Menschen zu etablieren. „Wir müssen erklären, was die Begriffe bedeuten“, so der gebürtige Marler, der in Bochum aufgewachsen ist.
Wichtige Aktivität auch in der Öffentlichkeit
Moritz Koch nimmt sich vor mit NGOs, Universitäten und Instituten zusammenarbeiten, will mehr in der Öffentlichkeit aktiv sein. Dazu soll es Veranstaltungen im gesamten Landesgebiet geben. Für sein neues Ehrenamt hat Moritz Koch sich nochmal „ein ganzes Paket“ an Literatur über das humanitäre Völkerrecht nach Hause bestellt. Einiges wusste er noch aus dem Studium, anderes muss er auffrischen, einen aktuellen Bezug herstellen. „Wenn ich so eine Aufgabe übernehme, dann will ich sie auch richtig machen“, sagt der Jurist. Moritz Koch scheint bereit für seinen neuen Nebenjob.