Bochum. Die Unistraße bleibt Dauerbaustelle. Die Sanierung einer Fußgängerbrücke an der Uni wird nicht rechtzeitig fertig. Die Autobrücken auch nicht.

Der Verkehrsfluss auf der Universitätsstraße bleibt auf unbestimmte Zeit stark eingeschränkt. Mehrere Fahrbahn-Sperrungen dauern länger als geplant.

Seit Ende März wird die Josef-Franzen-Brücke für Fußgänger über der Unistraße aufwändig saniert, weil sie marode war. Sie ist rund 50 Jahre alt. Wegen der Baustelle wird der Autoverkehr auf nur eine Fahrspur zusammengezwängt, obwohl es drei gibt. Außerdem wurde das Tempo auf 30 reduziert.

Lieferprobleme bei den Brückenlagern

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Jetzt, Ende Juli, sollte die Baustelle fertig sein, wie es im März geheißen hatte. Aber daraus wird nichts. Wie die Stadt auf Anfrage mitteilt, könne wegen der Hitze der Spritzbeton nicht aufgetragen werden, er bekomme sonst Risse. Es müssten dauerhaft kühlere Temperaturen abgewartet werden. Außerdem gebe es Lieferprobleme bei den Brückenlagern. Wie lange die Baustellensperrung dauern wird, kann die Stadt nicht sagen.

Das zweite Langzeitproblem auf dieser täglich von vielen Tausend Kraftfahrern genutzten Straße sind die weiteren Brücken. Auf der fünf Kilometer langen Strecke zwischen Nordhausenring (A448) und der A43 fahren die Autos über sieben Brücken, deren rund einen Meter hohe Fahrbahnbegrenzungen („Brückenkappen“) nicht mehr stabil genug sind. Sie müssen alle erneuert werden, weil nicht mehr gewährleistet ist, dass sie einem unfallbedingten Aufprall standhalten. Deshalb wurde bereits im November 2018 auf der ganzen Strecke das Tempolimit auf 50 km/h reduziert. Vorher waren 70 erlaubt.

In der zweiten Jahreshälfte 2019 sollten die Arbeiten beginnen, hieß es vor einigen Monaten. Es sind aber bis heute noch nicht einmal die Ausschreibungen an die Baufirmen raus. Wann das sein wird, kann die Stadt nicht sagen.

Tempo 50 und 30 gilt weiter auf unabsehbare Zeit

Haltestelle „Gesundheitscampus“ sorgte lange für Sperrungen

Mit langen Fahrbahnsperrungen ist die Universitätsstraße zuletzt mehr als vier Jahre sehr stark belastet worden – wegen des Baus der Haltestelle „Gesundheitscampus“.

Von 2013 bis zur Eröffnung der 16,9 Millionen Euro teuren Station im November 2017 (mehr als zwei Jahre später als geplant) war in beiden Richtungen ebenfalls nur eine von drei vorhandenen Fahrspuren frei.

Ob auch die im März angekündigten provisorischen „Gleitwände“ aufgestellt werden, die die Brücken auch schon während der Sanierung besser absichern und eine Rückkehr zu Tempo 70 ermöglichen würden, ist unklar. Das sei im Moment noch „in der Abstimmung, in Planung“. „Voraussichtlich in der zweiten Augusthälfte können wir zur Gesamtsituation Auskunft geben“, sagt Stadtsprecherin Katrin Müller.

Damit gilt auf unabsehbare Zeit auf der eigentlich sechsspurigen Unistraße weiter Tempo 50 und 30 und nicht wie angekündigt Tempo 70.

Und es gibt noch eine dritte Baustelle auf der Unistraße, ebenfalls mit einer Fahrbahnsperrung. Auf der Höhe des Bahnhofs „Gesundheitscampus“ lässt die Stadt eine Wand auf einer Brücke zum Gleis der U35 wiederhergestellt. Deshalb ist die Überholspur stadteinwärts gesperrt.