Bochum. . Der Verkehr auf der Universitätsstraße in Bochum wird noch mehr eingeschränkt. Wegen einer Brückensanierung werden weitere Fahrspuren gesperrt.
Auf die täglich vielen tausend Kraftfahrer, die die sechsspurige Universitätsstraße benutzen, kommen weitere Behinderungen zu. Bereits seit November 2018 sind auf dem kompletten, mehr als fünf Kilometer langen Abschnitt zwischen Nordhausenring und A 43 nur höchstens 50 Stundenkilometer statt bisher 70 erlaubt, an einer Stelle gilt sogar Tempo 30. Ab kommenden Sonntagabend (31. März) wird der Verkehrsfluss noch weiter gebremst.
Die Stadt wird für die Dauer von rund vier Monaten die Josef-Franzen-Brücke, die in Höhe der Lennershofstraße die Fußgänger über die Universitätsstraße führt, für rund 450.000 Euro umfangreich saniert. Deshalb wird in dieser Zeit im Bereich der Brücke in beiden Fahrtrichtungen jeweils nur noch eine der drei Fahrspuren geöffnet sein – bei Tempo 30.
Feuchtigkeits- und Korrosionsschäden
Nach Angaben der Stadt ist das rund 50 Jahre alte Bauwerk in der Nähe der Ruhr-Uni durch Chloride (spezielle Salze) stark angegriffen. „Es gibt Feuchtigkeits- und Korrosionsschäden an vielen Stellen der Stahlbetonkonstruktion“, teilt eine Stadtsprecherin mit. „Im Zuge der Sanierung wird der Brückenkörper des Überbaus bearbeitet, das Geländer wird erneuert und durch ein neues Geländer mit einer Höhe von 1,3 Metern ersetzt, außerdem werden Fugenprofile ausgetauscht.“ Während der Sanierungszeit wird die Brücke auch gesperrt, Fußgänger können auf die rund 300 Meter entfernte Brücke „Im Westenfeld“ an der Haltestelle „Lennershof“ ausweichen.
Schäden an den Fahrbahnbegrenzungen
Damit wird es auf der Universitätsstraße trotz ihrer großzügigen Breite zwei weitere Nadelöhre geben. Bereits seit November ist auf der Überquerung der Unistraße über der Schattbachstraße nur noch eine Fahrspur freigegeben. Grund ist ein Schaden an den so genannten Brückenkappen; das sind die rund einen Meter hohen Fahrbahnbegrenzungen aus Beton. Sie müssen erneuert werden. Seit Einführung der Teilsperrung vor mehr als vier Monaten haben die Bauarbeiten aber noch immer nicht begonnen. Das soll erst im Laufe der zweiten Jahreshälfte 2019 der Fall sein, wie die Stadt auf Anfrage mitteilt. Noch während der Bauarbeiten sollen an den Fahrbahnrändern provisorische „Gleitwände“ aufgestellt werden, so dass dann das Tempolimit wieder auf 50 erhöht und auch eine zweite Fahrspur freigegeben wird.
Weil auch an den sechs weiteren Brücken der Universitätsstraße alle Brückenkappen rechts und links der Fahrbahn eventuell zu instabil sind, hat die Stadt ebenfalls seit November 2018 als reine Vorsichtsmaßnahme das Tempolimit von 70 auf 50 km/h reduziert, damit im Falle eines unfallbedingten Aufpralls das Risiko, in die Tiefe zu stürzen, geringer wird. Dieses Tempolimit soll laut Stadt spätestens zur Jahresmitte wieder auf 70 km/h erhöht werden, weil auch an diesen sechs Brücken provisorische Gleitwände aufgestellt werden. Nach und nach werden danach auch die dortigen Brückenkappen erneuert.
>>> Jahrelang hatte Haltestellenbau die Unistraße eingeengt
Mit langen Fahrbahnsperrungen ist die Universitätsstraße zuletzt mehr als vier Jahre sehr stark belastet worden – wegen des Baus der Haltestelle „Gesundheitscampus“.
Von 2013 bis zur Eröffnung der 16,9 Millionen Euro teuren Station im November 2017 (mehr als zwei Jahre später als geplant) war in beiden Richtungen ebenfalls nur eine von drei vorhandenen Fahrspuren frei.