Mehr Umsatz, mehr Beschäftigung, mehr Investitionen. Damit scheint es im Mittleren Ruhrgebiet nun wohl vorbei zu sein.

Bochum. In der Wirtschaft mehren sich die Anzeichen dafür, dass die gute konjunkturelle Entwicklung der vergangenen Jahre allmählich ein Ende findet. So melden die Arbeitgeberverbände (AGV) Ruhr/Westfalen mit Sitz in Bochum nach ihrer jüngsten Konjunkturumfrage zwar „robuste Zahlen im ersten Halbjahr“, aber auch „wachsende Skepsis“ mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf.

Die Ergebnisse der Umfrage lassen laut Dirk W. Erlhöfer, Hauptgeschäftsführer des AGV, vor allem einen Schluss zu: „Die aktuellen Zahlen sind noch zufriedenstellend, aber die Anzeichen für eine Konjunktur-Delle verdichten sich.“ Geschäftslage und Erträge befinden sich demnach auf dem Vorjahresniveau, bis auf die Investitionen im Inland werden aber alle weiteren abgefragten Parameter schlechter bewertet. „Das sind keine guten Signale“, so Erlhöfer.

Umsatz- und Ertragsprognosen sinken

So sei der Beschäftigtensaldo (Neueinstellungen im Vergleich zum Personalabbau) zwar noch immer positiv, aber längst nicht mehr so deutlich wie noch vor einem Jahr. Mit Sorge blickt der Hauptgeschäftsführer auf die Prognosen der befragten Unternehmen. „Fast ein Viertel der Unternehmen erwartet schlechtere Geschäfte. Allein dieser Wert treibt mich um. Hinzu kommen deutlich zurückgehende Auftragsprognosen im In- und Ausland sowie deutlich schlechtere Umsatz- und Ertragsprognosen. Insgesamt müsse festgehalten werden, dass die Stimmen, die die Wirtschaft an einem Scheitelpunkt sehen, lauter werden. Dazu gelte auch für das Mittlere Ruhrgebiet und Westfalen. „Die Bergfahrt scheint beendet“, lautet Erlhöfers Fazit.