Bochum. Beim Abbruch des alten Justizareals in Bochum beginnt der nächste Abschnitt. Die tonnenschweren Fassadenelemente werden abgehängt.

Er ist mehr als 60 Meter hoch, überragt damit sämtliche Gebäude in der Bochumer Innenstadt und wird sich in den nächsten Wochen sicher hunderte Male um die eigene Achse drehen: Mit der Fertigstellung des mächtigen Drehkrans beginnt auf der Baustelle am alten Justizzentrum der nächste Abschnitt der Abbrucharbeiten.

„Wir werden noch in dieser Woche damit anfangen, mit dem Kran die Fassadenelemente an den beiden Türmen abzunehmen“, sagt Bauleiter Matthias Lögering von der Abbruchfirma Moß. Am kleineren der beiden Türme stehen bereits Gerüste, die über mehrere Etagen in die Höhe reichen. Sie werden benötigt, um Löcher in die Fassadenelemente zu bohren, an denen die Betonbauteile dann aus der Verankerung gehoben werden können. Später werden auch Teile des 61 Meter hohen Gebäudes direkt am Westring, in dem u.a. die Staatsanwaltschaft und die Strafkammern des Gerichts gearbeitet haben, deswegen eingerüstet.

Mehr Stell- und Rangierfläche

Mehrere Wochen wird es nach Einschätzung des Bauleiters dauern, bis alle Betonelemente beseitigt sind und dann mit dem eigentlichen Abbruch des Gebäudes begonnen werden kann. „Parallel arbeiten wir natürlich schon an anderen Stellen weiter.“ So wird voraussichtlich an diesem Mittwoch der Abbruch des Amtsgerichtsgebäudes, der Kopfbau am Husemannplatz, fortgesetzt. In den vergangenen Tagen war die Moß-Mannschaft vor allem damit beschäftigt, die Baustelle aufzuräumen, um dort wieder genügend Stell- und Rangierfläche zu haben.

Abbruchmaterial in der Tiefgarage

Noch am Dienstag waren Mitarbeiter in zwei Baggern damit beschäftigt, Eisen- und Stahlfraktionen aus Schutthaufen zu ziehen und danach Tonnen von Erde, Stein und Beton im Boden zu verfüllen. Vor allem in der Tiefgarage des alten Justizkomplexes sind schon Tausende Tonnen Material verschwunden. Dieses Füllmaterial wird später vor Ort gebrochen und dann an Ort und Stelle wieder eingebaut und verdichtet.

Ende des Jahres, so ist der Plan, soll dann die erste Baugrube für das Viktoria-Karree ausgehoben werden – etwa im Bereich des jetzigen Amtsgerichts. „Vorher müssen wir aber noch den Verbau vornehmen“, so Matthias Lögering. Die Kombination aus Stahl- und Holzwänden soll den Boden bei den Aushubarbeiten abstützen.