Bochum-Langendreer. . Die Eheleute Jaisfeld aus Bochum-Langendreer feiern heute Diamantene Hochzeit. Auch an diesem Tag stehen die Friseure im Salon.
Andere lassen sich an einem solchen Tag – so sie ihn überhaupt erleben – im Kreis der Familie feiern und ehren. Die Eheleute Jaisfeld verbringen ihre Diamantene Hochzeit am Freitag bei der Arbeit, im eigenen Friseursalon.
Hubert Jaisfeld (88) ist Friseur aus Leidenschaft und denkt gar nicht ans Aufhören. Obwohl er mit 60 Jahren vorzeitig Rentner wurde. Dass er an seinem Jubeltag im Salon steht, ist für ihn normal: „Wir haben täglich einen Hochzeitstag.“ Kennengelernt hat sich das Paar beim Tanz in Lütgendortmund, wo Rosemarie Jaisfeld, heute 83 Jahre alt, lebte.
Einst arbeiteten bei Jaisfeld sechs Angestellte. Doch dann wurde er auf einen reinen Herrensalon verkleinert – und doch nicht so ganz: „Es kommen immer noch Damen, die sich nur von meiner Frau die Haare machen lassen.“ Die Stammkundschaft ist es, die den Laden am laufen hält: „Seit vielen Jahren kommt ein Uni-Professor aus Baden-Württemberg zu mir, wenn er seine Eltern in Bochum besucht. Der lässt nirgendwo anders die Haare schneiden.“
Angefangen hat Jaisfeld, der seine Meisterprüfung 1958 ablegte, in dem Friseursalon seines Onkels eine Straße weiter, An den Lothen. Er begann als Aushilfe und übernahm dann den Betrieb. Als dieser zu klein wurde für den wachsenden Kundenstamm, zog er 1962 um zur Straße In den Langenstuken 16. Was den Erfolg der Jaisfelds ausmacht, neben Charme und Humor? „Mein Vater kann sich in jeden einfühlen und gute Gespräche führen. Deswegen kommen viele alte Leute, aber auch junge Menschen wissen den Kontakt und das Können zu schätzen“, sagt Tochter Sylvia Jaisfeld. Für 60 Jahre Innungszugehörigkeit wurde er deshalb unlängst ebenfalls geehrt.
Gefeiert wird die Diamantene Hochzeit aber doch noch: In der Hochzeitskapelle, wo sich die Eheleute einst das Ja-Wort gaben.