Bochum-Wiemelhausen. Samstag wird im Wiemelhauser Kirchviertel groß gefeiert. Mit Pausen allerdings, denn die Buslinie 349 muss durch. Wegen einer anderen Baustelle.

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt . . . Diese Redewendung wird in Wiemelhausen derzeit öfter benutzt. Denn eigentlich war in Sachen Organisation des Stadtteilfestes am Samstag (6.) auf der Brenscheder Straße im Kirchviertel alles geritzt. Doch Pustekuchen. Jetzt durchkreuzt plötzlich die Buslinie 349 die Pläne der Arbeitsgemeinschaft (AG) „Wir in Wiemelhausen“. Im wahrsten Sinne.

Ähnlich wie auf dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt muss jetzt auch beim Stadtteilfest in Wiemelhausen dem ÖPNV der Weg freigemacht werden.
Ähnlich wie auf dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt muss jetzt auch beim Stadtteilfest in Wiemelhausen dem ÖPNV der Weg freigemacht werden. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Denn eben jene Buslinie muss auch am Samstag – Stadtteilfest hin oder her – über die Brenscheder Straße. Und das gleich vier mal die Stunde. „Es geht leider nicht anders“, teilt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann auf Anfrage mit. Schuld daran ist die Vollsperrung der Wiemelhauser Straße zwischen Bruchstraße und Friedrich-Harkort-Straße. Dort wird ja bekanntlich Bergbausicherung betrieben, nachdem im Rahmen von Probebohrungen enorme Hohlräume im Untergrund entdeckt wurden. Das Stück ist bis September gesperrt.

Mit Verkehrsbehörde abgestimmt

Auch für die Buslinie 349, die vom Hauptbahnhof nach Stiepel und Weitmar fährt, u.a. übers Kirchviertel. Die Umleitung führt über Wasserstraße, Universitätsstraße und Brenscheder Straße, um dann wieder auf den normalen Linienweg zurückzukehren. „Und wir wollen natürlich auch die Haltestelle Bruchstraße anfahren“, sagt Kollmann.

Dafür müsse der Bus eben über die Brenscheder Straße. Auch, wenn dort gefeiert wird. Dies sei mit der Verkehrsbehörde abgestimmt. „Wir haben die Genehmigung“, sagt Kollmann. „Der Bus wird am Samstag mit einer Begleitperson, den der Veranstalter stellt, die Festmeile passieren.“

Veranstalter musste umorganisieren

Der AG „Wir in Wiemelhausen“ stieß diese Entscheidung anfangs natürlich bitter auf. „Wir mussten ja jetzt umorganisieren“, sagt Hans-Georg Steden vom Festausschuss. „Beim Aufbau der Stände werden wir nun halt darauf achten, dass genug Platz für den Bus bleibt.“ Einschränken müssen sich auch die Vereine und Gruppen, die Aufführungen auf der Straße planen. Diese wird es dann halt nach Fahrplan des 349ers geben.

Wir-Gefühl stärken

Das Stadtteilfest im Kirchviertel ist das erste seiner Art seit vielen, vielen Jahren. Die AG „Wir in Wiemelhausen“ hat die Idee wieder aufgegriffen, um das Wir-Gefühl im Stadtteil weiter zu stärken.

Das Fest findet von 11 bis 17 Uhr auf der Brenscheder Straße zwischen Kreisverkehr und Stiepeler Straße statt. Schulen, Vereine, Verbände, Gemeinden, Geschäftsleute und auch Privatleute machen mit.

Mitorganisator Gerd Sauer findet die ganze Angelegenheit zwar ärgerlich, er bleibt aber gelassen: „Probleme sind ja da, um gelöst zu werden. Außerdem können wir nichts dagegen machen.“ Zudem sei die Fahrbahn eh als Rettungsweg vorgesehen gewesen. „Da passt also auch ein Bus durch.“

Nun werden halt die Sperrböcke zu jeder Seite des Festes beiseite geschoben, wenn der Bus kommt, und dieser dann von einem Helfer mit Warnweste begleitet. Sauer optimistisch: „Das werden wir schon managen.“ Ihn ärgert lediglich, „dass wir nun Mehrkosten durch die zusätzliche Beschilderung haben“. Sei’s drum. „Wir freuen uns trotzdem aufs Stadtteilfest. Das wird spitze.“ Auch mit Bus.