Bochum. . Wegen des Baus der neuen Brücke an der Wittener Straße wird auch die Fahrbahn stadteinwärts gesperrt. Das hat Folgen für die dortige Tankstelle.

Roxana Schubert kennt ihren Arbeitsplatz gar nicht anders als so: Vor ihrer Tür wird gehämmert, gebaggert, gebohrt, abgerissen und wieder aufgebaut. Und alles macht so richtig Krach. Die Frau leitet die SB-Tankstelle an der Wittener Straße, wo die Stadt zwei neue Brücken über den Sheffieldring gebaut hat. Roxana Schubert arbeitet ungefähr seit Baubeginn vor knapp zwei Jahren dort. Zur WAZ sagte sie am Mittwoch: „Ich würde die Tankstelle gerne mal ohne Bauzaun sehen. Ich kenne das hier nicht ohne Bauzaun.“

Erstes Teilstück ist bereits asphaltiert

Kosten belaufen sich auf rund 7,5 Millionen Euro

Die gesamten Kosten für den Brückenneubau betragen nach Auskunft der Stadt rund 7,5 Millionen Euro. Das Land übernimmt davon 3,5 Millionen Euro, der VRR weitere 930.000 Euro. Folglich zahlt die Stadt 3,07 Millionen von der Gesamtsumme.

Die frühere, mehr als 50 Jahre alte Brücke ist bereits durch eine neue ersetzt worden. Vor allem durch Lastwagen war das alte Bauwerk enorm belastet worden. Bereits 2015 war die Fahrbahn von vier auf zwei Spuren verengt, damit nicht zwei oder gar vier Lkw gleichzeitig über das Bauwerk donnern. Die alte Brücke hatte bereits Risse im Beton gehabt.

Die Brückenbauarbeiten steuern geradewegs auf die Ziellinie zu. Im kommenden September soll alles fertig sein. Die erste Teilfläche auf der Fahrbahn Richtung Innenstadt ist bereits asphaltiert worden. Dennoch werden täglich viele Tausend Kraftfahrer und auch die Anrainer in diesen letzten Bauwochen noch einmal eine ganz besondere Belastung hinnehmen müssen. Von Dienstag, 9. Juli, bis einschließlich Freitag, 12. Juli, wird die jetzige provisorische Fahrbahn Richtung Zentrum voll gesperrt, weil weitere Asphaltierarbeiten erforderlich sind.

Gleise kommen wieder in die Mitte der Fahrbahn

Noch fährt die Straßenbahn am Rande der Brücke, ab 11. August aber wieder in der Mitte der Brücke.  
Noch fährt die Straßenbahn am Rande der Brücke, ab 11. August aber wieder in der Mitte der Brücke.   © Bernd Kiesewetter

Außerdem werden in dieser Zeit Vorbereitungen getroffen für die am 9./10./11. August vorgesehene Rückverlegung der Straßenbahngleise, die seit Herbst 2018 vorübergehend an den südlichen Außenrand verlegt worden sind. Wenn die Baustelle weg ist, werden die Linien 310 und 302 wieder wie früher in der Brückenmitte fahren.

Stadt hat folgende Umleitung vorgesehen

Für den Kraftverkehr, der ab der Vollsperrung am 9. Juli in Richtung Innenstadt fahren will, hat die Stadt eine äußerst aufwändige Umleitung bis nach Harpen vorgesehen: nach rechts auf den Sheffieldring abbiegen, dann geradeaus auf den Castroper Hellweg, von dort nach rechts ins „Harpener Feld“, von dort nach rechts ins „Geisental“, dann nach rechts auf den Harpener Hellweg und von dort nach links auf den Sheffieldring und zurück zur Wittener Straße.

Weniger Umsatz seit Baubeginn

Für den Verkehr in Richtung Langendreer/Witten ändert sich vorerst nichts: Weil die Fahrtrichtung stadtauswärts bereits seit Herbst 2017 gesperrt ist, müssen Kraftfahrer weiterhin direkt vor der Brücke den 2,3 Kilometer langen Umweg über den Sheffield- und den Opelring nehmen, um wieder auf die Wittener Straße zu kommen.

Vier ganze Tage Vollsperrung: In dieser Zeit wird auch die SB-Tankstelle vorübergehend dicht machen, weil niemand mehr wird tanken können.

So sieht die Umleitung an der Wittener Straße aus.
So sieht die Umleitung an der Wittener Straße aus. © funkegrafik nrw | Marc Büttner

Schon seit Baubeginn werde dort weniger Umsatz gemacht, sagt die Stationsleiterin. Zwar gibt es jetzt zusätzliche Kunden durch die Bauarbeiter, die Getränke und Snacks einkaufen. Doch das gleicht nicht den Umsatzrückgang im Benzinverkauf aus.

Tankstelle hat nur noch eine Einfahrt, keine reguläre Ausfahrt mehr

Erschwerend hinzu kommt, dass wegen der Baustelle seit einigen Monaten auch die reguläre Ausfahrt geschlossen ist. Deshalb herrscht auf dem Tankstellengelände in der Hauptverkehrszeit oft dichtes Gedränge, weil auch der ausfahrende Verkehr die Einfahrt benutzen muss.