Bochum-Querenburg. Weil sich immer wieder Lkw in die Lennershofsiedlung in Querenburg verirren, legt die Stadt nun ein Konzept vor: Sie will Straßen umbenennen.
Seit Jahren wird in unmittelbarer Nachbarschaft der Lennershofsiedlung – an Hochschule und Ruhr-Universität – gebuddelt, gebaggert und gebaut. Und das wird auch noch ein paar Jahre so weiter gehen. Die Anwohner haben es aber nicht nur mit Lärm und Dreck und angesichts von weggefallenem Parkraum zugeparkten Straßen zu tun. Nein, immer wieder stehen auch dicke Brummis vor ihren Vorgärten und kommen nicht mehr vor und zurück.
Navis führen Lkw-Fahrer in die Irre
Das Problem: Die Lkw-Fahrer werden von ihren Navis fehlgeleitet. Denn eigentlich wollen sie die Baustellen von Hochschule und Ruhr-Uni ansteuern. Die liegen ebenfalls an der Lennershofstraße, allerdings auf der anderen Seite.
Seit Jahren basteln Stadt und Politik an einer Lösung. Und diese scheint nun – endlich – gefunden: indem Straßen umbenannt werden.
Hochschule sucht schon nach einem passenden Namen
Vor allem der südliche Teilabschnitt, an dem die Hochschule liegt, benötigt dringend eine neue Adresse. Wer zu Hochschule, Kita, Blue Box, Ruhr-Uni und Botanischen Garten will, fährt hierher. „Das ist mit den Verantwortlichen auch schon so besprochen worden“, teilte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) bei einem seiner inzwischen obligatorischen Besuche in den Stadtbezirken – diesmal Süd – mit. Hochschule und Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (Ruhr-Uni) liege der Lösungsvorschlag vor. Von Seiten der Hochschule sei man bereits auf der Suche nach einem passenden Namen.
Anwohner der Siedlung behalten ihre Adresse
Der nördliche Teil der Lennershofstraße, abgehend von der Schattbachstraße, bleibt davon unberührt. Die Anwohner dort behalten ihre Adressen. Der kleine östliche Zipfel der Lennershofstraße, der ohnehin nur über Schattbachstraße, Lise-Meitner-Allee und Konrad-Zuse-Straße erreicht werden kann, wird namentlich letzterer zugeordnet.
Breitkopf: „Einfache Lösung mit großem Effekt“
Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD) freut sich, dass man die Situation bald in den Griff bekommen werde: „Eine einfache Lösung mit einem großen Effekt.“ Er weiß um die Probleme vor Ort. Und wie lange es dauert, wenn sich ein Lkw mit Anhänger festgefahren hat und man auf einen Schlepper warten muss, der den Anhänger rückwärts aus der Siedlung zieht.
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Ein Verkehrsproblem weniger
Eine weiteres Verkehrsproblem im Stadtbezirk Süd scheint sich von selbst erledigt zu haben: Anfangs kam es zu Rückstaus auf der Kreuzung Universitätsstraße/Wasserstraße, als nach der Eröffnung der Vonovia-Zentrale viele Mitarbeiter mit Ziel Essen an der Ampel mit einem „U-Turn“ zum A 448-Zubringer fuhren.
„Die Situation hat sich entspannt“, weiß Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD) zu berichten. Bei den meisten Bediensteten habe offenbar ein Lerneffekt eingesetzt: „Sie fahren jetzt über die Wasserstraße zum Opel-Ring und dort auf die Stadtautobahn.“ Untersucht werden soll die Leistungsfähigkeit der Kreuzung aber dennoch – im Herbst.
Während am Lennershof eine Straßenumbenennung den „Suchverkehr“ (Eiskirch) besser lenken soll, wird es bald für den gesamten Uni- und Hochschulkomplex eine neue und bessere Beschilderung geben. Um Uni, Hochschule und Gesundheitscampus mit den angeschlossenen Instituten und Firmen schneller finden zu können, sollen die Wegweiser überarbeitet werden. „Aktuell stellt jeder Schilder auf, wie er will“, sagt Thomas Eiskirch, etwas überspitzt formuliert. Das neue Beschilderungs-Konzept sei inzwischen „endabgestimmt“, die Ausschreibung werde nach den Sommerferien auf den Weg gebracht.