Hofstede. 18 Jahre steht die ehemalige Kreishandwerkerschaft in Bochum-Hofstede leer und gilt als Schandfleck. Nun sollen die Gebäude abgerissen werden.
Auf einen Schandfleck weist die SPD Hofstede seit Jahren hin: Die Gebäude an der Poststraße – das ehemalige Bildungszentrum des Handels – steht seit gut 18 Jahren leer, seit die Kreishandwerkerschaft Bochum von dort wegzog und an der Springorumallee die Akademie des Handwerks in Betrieb nahm. Jetzt kommt Bewegung in die Sache: Die Verwaltung hat eine Abrissgenehmigung beantragt, frühestens Ende des Jahres kann der Abbruch beginnen. Indes wird mit Schadstoffen wie Asbest gerechnet. Dies erfuhr die Bezirksvertretung Mitte in ihrer Sitzung am Donnerstag nach einer Anfrage der SPD.
Der Fraktion im Bezirk liegt viel daran, dass das Gelände neu genutzt wird. Eigentümerin ist die Stadt, sie würde es gern selbst vermarkten, denkt aber größer: Die ehemaligen Bahnflächen Auf dem Dahlacker könnten einbezogen werden zugunsten eines neuen Gewerbegebiets mit Anschluss an die Poststraße.
Seit einem Jahr wird verhandelt
Dazu verhandelt die Wirtschaftsentwicklung seit einem Jahr mit der Deutschen Bahn Immobilien; die Bahn prüfe seither die „Entbehrlichkeit der Grundstücke“. Falls die Bahn nicht verkaufen will, ist geplant, einen Teil des Areals für „nicht störendes Gewerbe“ zu vermarkten. Nicht zulässig wären Einzelhandel, Versammlungsstätten, Kneipen – Imbisse hingegen bilden eine Ausnahme –, Tankstellen, gewerbliche Sportanlagen, Betriebe mit Musikdarbietungen und solche aus dem sexuellen Gewerbe.
Wohnhaus schränkt Nutzung ein
Der größte Hemmschuh für die Vermarktung aber ist ein vermietetes Wohnhaus. Das Gebäude an der Poststraße 74 steht nah an den angrenzenden Grundstücken, die für Gewerbe in Frage kämen. Das würde den Kreis möglicher Investoren einschränken, denn eine mögliche Nutzung dürfte den Bestand nicht stören.
Verkehrskonzept einbeziehen
Die Stadt will zunächst die Ergebnisse des Verkehrskonzeptes Hamme-Hordel-Hofstede abwarten, bevor die spätere Nutzung des Gelände festgezurrt wird, Denn in der Untersuchung geht es auch um eine Querung der Trasse der Glückauf-Bahn mit einer Straße. Deren Lage hätte Auswirkungen auf die potenzielle Erschließung. Deshalb kann auch bislang nicht festgelegt werden, dass das Areal etwa nur für Kleingewerbe aufbereitet werden sollte.