Wie kann man in Bochum nachhaltig leben? Antworten auf diese Frage bietet die Organisation „bowusst“ bei einem alternativen Stadtrundgang.
Bochum-Mitte. Wo kann man sich eine Jeans kaufen, die unter fairen Arbeitsbedingungen produziert wurde? In welchem Supermarkt gibt es regional hergestellte Lebensmittel? Und wie bleibt man auch ohne Auto mobil? Die Antworten auf diese Fragen und viele weitere Informationen bietet ein Stadtrundgang der etwas anderen Art. Die Organisation „bowusst“ zeigt, wie und wo man in Bochum nachhaltiger leben kann.
Am Vordereingang des Hauptbahnhofs tummeln sich rund 20 Personen. Sie nehmen teil an der „bowussten“ Stadtführung, die Ulrike Emonds (24) übernimmt. „Vor drei Jahren bin ich zum ersten Mal selber mitgelaufen. Und heute leite ich meinen ersten Stadtrundgang“, sagt die gebürtige Aachenerin. Sie studiert Umwelttechnik und Ressourcenmanagement an der Ruhr-Universität.
Erster Haltepunkt der Tour ist die Radstation am Hauptbahnhof. „Mit Blick auf einen nachhaltigen Lebensstil ist Mobilität ein wichtiges Thema. Das Fahrrad ist gerade in Großstädten eine ökologische Alternative zum Auto“, sagt Ulrike Emonds den Teilnehmern. Danach zieht die Gruppe weiter zum Schauspielhaus, wo Christof Lützel, Pressesprecher der GLS Bank, bereits wartet. „Auch Banken sollten nachhaltig handeln. Hier unterscheiden wir uns sicherlich von anderen Geldinstituten“, betont er.
Spannende Eissorten und vegane Burger
An den nächsten beiden Stationen geht es um das Thema Ernährung. Vor der Eisdiele „I AM LOVE“ erfahren die Teilnehmer von Geschäftsführer Kevin Kuhn, welche spannenden Eiskreationen es in seinem Lokal gibt: „Heute gibt es bei uns beispielsweise Lakritz-Cranberry oder Salz-Karamell. Wir setzen viel Wert auf Bioqualität und verwenden regionale Produkte.“
Wer herausfinden möchte, wie vegane Burger schmecken, findet einige Meter weiter im Restaurant „Blondies“ genau die richtige Adresse. Der vorletzte Haltepunkt der Tour ist der Alsengarten. Ihn gibt es bereits seit fünf Jahren. Er befindet sich im Hinterhof der Alsenstraße 19a und dient als urbaner Gemeinschaftsgarten. Unter der Woche ist er von 8.30 Uhr bis 22 Uhr zugänglich.
Die Stadtführung endet anschließend im Umweltzentrum. Die Teilnehmer erhalten dort zum Abschied Flyer mit weiteren Informationen für einen „bowussten“ Lebensstil.
Nach ihrer ersten Tour ist Ulrike Emonds zufrieden: „Heute konnten wir unseren Teilnehmern das Thema Nachhaltigkeit näherbringen. Jetzt wissen sie, dass es in Bochum lokale Alternativen zum Massenkonsum gibt. Und je mehr Bochumer davon erfahren, desto besser.“