Bochum. . Rund 6000 Besucher strömten am Wochenende nach Dahlhausen. Das Eisenbahnmuseum veranstaltete seine Museumstage. Ein Spaß für die ganze Familie.
Mit uralten Lokomotiven durch Bochum schnaufen: Das ist nicht nur für viele Kinder ein Traum. Die jährlichen Museumstage des Eisenbahnmuseums in Dahlhausen lockten am Pfingstwochenende bis zu 6000 Besucher an.
Auf der 70.000 Quadratmeter großen Fläche können viele alte Eisenbahnen bestaunt werden. Auch Anfassen und Mitfahren sind erlaubt. Auf dem seit 1969 stillgelegten Bahnbetriebswerk finden sich Eisenbahnmodelle jeglicher Form und Art wieder: von historischen Lokomotiven bis hin zu neuen, modernen Maschinen, die für die „letzte Meile“ konzipiert sind. „Gemeint ist damit der letzte Abschnitt des Weges, den die Elektrolok nicht mehr fahren kann, weil die Gleise im Werk keine Oberleitung haben“, wissen die Experten.
Rangierlokomotiven standen im Blickpunkt
Das Museum an der Dr.-C.-Otto-Straße setzte den Fokus bei den Museumstagen diesmal auf die Rangierlokomotive. „Bei Rangierlokomotiven werden quasi einzelne Wagen zusammen rangiert“, erklärt Museumsleiter Harald Reese (55). Früher waren diese Lokomotiven an zahlreichen Bahnhöfen anzutreffen. Heute schmücken sie meist nur noch Industriebetriebe oder Häfen.
Bei den Museumstagen konnten die Besucher unter anderem den exklusiven Shuttle mit ausgestellten Fahrzeugen nutzen. Die zweijährige Jule darf per Dampflok über das Gelände gondeln. Mit einer kleinen Signalkelle in ihrer rechten und Oma Conni an der linken Hand läuft Jule strahlend über das große Gelände. „Wir machen heute einen Oma-Opa-Enkel-Ausflug“, erzählt Connie Böckmann. Auch Ralf und Brigitta Zamzow besuchen die Museumstage nicht zum ersten Mal: Das historisch gekleidete Ehepaar erhofft sich, durch kleine Spenden die sogenannte „P8-Dampflok“ weiterhin am Leben zu erhalten. Diese pendelte bis vor Kurzem noch zwischen Dahlhausen und Hagen. Die alte Dampflok (Baujahr 1918) schaffte es aber zuletzt nicht mehr durch den TÜV. „Nur ein stolzer sechsstelliger Betrag würde die alte Lok noch retten können“, sagt Brigitta Zamzow.
Großer Spaß besonders für Familien
Museumsleiter Reese beobachtet, dass der Ausflugsort für alle Generationen ein Spaß ist: „Wir freuen uns natürlich immer, wenn viele Besucher kommen. Hier gibt es für die ganze Familie etwas zu entdecken.“ Das gilt vor allem für die beliebten Führerstandsmitfahrten. „Es ist ein ganz besonderes Erlebnis, dem Lokführer über die Schulter zu schauen und hautnah zu erleben, wie eine Lokomotive gefahren wird“, wirbt das Museum. Zudem konnten die Besucher mit der Feldbahn das Museum erkunden oder auf der Draisine ihre eigene Kraft erproben. Derweil musste die traditionelle Modellbahnbörse am Sonntag ausfallen.