Bochum. . Der Schütze, der auf ein Kind geschossen hat, ist nicht mehr Mitglied in seinem Schützenverein. Die Tat sei „nicht akzeptabel“, so der Vorstand.
Der ältere Mann aus Oberdahlhausen, der laut Polizei von seinem Balkon aus mit seinem Luftgewehr auf ein sechsjährigen Jungen aus der Nachbarschaft geschossen hat, ist wegen des Vorfalls nicht mehr Mitglied in seinem Schützenverein. Das teilte der Vorstand am Freitag auf WAZ-Anfrage mit.
Am Donnerstag war der Schuss Thema einer Mitgliederversammlung. Die Mitglieder hätten sich einstimmig von der Tat distanziert, sagte der Vorsitzende. Es sei „nicht akzeptabel, außerhalb des Schießvereins mit dem Luftgewehr zu schießen, und schon gar nicht auf Menschen“. Der Verein versuche immer, sich nach Recht und Gesetz zu verhalten. Der Vorfall sei aber die Einzeltat einer Privatperson.
Kinder spielten Klingelmännchen
Am Abend des 29. Mai hatte mehrere Kinder draußen vor dem Haus des Beschuldigten gespielt. Dabei wurde auch Klingelmännchen gespielt. „Ein Anwohner fühlte sich dadurch massiv gestört, ging auf den Balkon und gab von dort einen Schuss ab“, so die Polizei. Ein Diabolo-Projektil traf den Jungen am Oberschenkel und verletzte ihn dort leicht. Im Krankenhaus wurde er behandelt. Ein anderer Junge (9) sprang aus Angst hinter ein Auto.
Die Polizei nahm den Schützen fest. Er war leicht alkoholisiert. Sichergestellt wurden in der Wohnung zwei Luftgewehre sowie zwei Schreckschusswaffen.
Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Waffengesetz.