Bochum. Die Bochumer Galerie m wird 50. Jahre alt. Weltberühmte Künstler fühlen sich im Haus im Schlosspark Weitmar heimisch.
Wer Kunst mag und sie in Bochum sucht, kommt an der Galerie m nicht vorbei. Seit 50 Jahren präsentiert die Ausstellungsstätte im Schlosspark Weitmar zeitgenössische Werke. Nicht von unbekannten Größen, sondern von weltberühmten Künstlern wie Richard Serra, Jan Schoonhoven, Thomas Florschuetz oder Arnulf Rainer. Mit einer sehenswerten Übersichtsausstellung macht die Galerie m bis zum 3. Mai auf das Goldjubiläum aufmerksam.
Feste Position im Kunstbetrieb
„m“ lohnt aber nicht nur wegen der dort vertretenen Künstler/innen den Besuch. Schon das Gebäude, entworfen von Peter Forth im modifizierten Stil der Bauhaus-Moderne, und die „unschlagbare“ Lage mitten im Schlosspark machen den 1969 von Alexander von Berswordt als „Galerie für Neue Konkrete Kunst, Film, Foto und Neue Medien“ gegründeten Kunstort zum Kleinod. Eröffnet wurde der Neubau 1972 als großzügiges Ausstellungsgebäude. In 50 Jahren hat sich die Galerie m ihren Platz gesichert: „Wir nehmen eine feste Position im internationalen Kunstbetrieb ein“, sagt Galeristin Susanne Breidenbach selbstbewusst. 2003 hatte sie die Galerie von Alexander von Berswordt übernommen.
Galerie-Infos
Galerie m Bochum, Schlossstraße 1a, Öffnungszeiten: mittwochs bis samstags 14 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung.
Kontakt per Email (galerie@m-bochum.com) oder telefonisch unter 0234 43997. Internet: www.m-bochum.de
In der Jubiläumsschau gibt es ausgewählte Konkrete Kunst zu sehen, von Künstlern, mit denen die Galerie seit Langem eng verbunden ist. Es sind die ganz großen Namen: Richard Serra, der mit einer voluminösen, zweiteiligen Stahlplastik vertreten ist, deren oberes Segment mit nur einer Spitze auf dem unteren zu tanzen scheint. Lee Ufan, der eine ZEN-artige Bodenplastik präsentiert, deren Urtümlichkeit durch Technik, hier: elektrisches Licht, kontrastiert wird. Adolf Luther ist mit einem seiner konkaven Op-Art-Spiegelobjekte aus den 1970er Jahren dabei. Nicht zu vergessen Sybille Berger und Kuno Gonschior, deren Farb(feld)-Malereien das Auge und die Sinne gleichermaßen kitzeln.
Auf Dialog angelegt
Reduzierte Bildsprache oder ein konzeptueller Ansatz sind das, was alle Künstlerinnen und Künstler der Galerie m verbindet. Ebenso wie Werke, die künstlerische Prozesse, Material und Medium selbst reflektieren. Nicht vergessen werden Aspekte der Fotografie. Die von Breidenbach im Jahr 2000 gegründete „Galerie m Fotografie“ sorgt für einen weiteren gewichtigen Schwerpunkt. Namen wie Lucinda Devlin, Aino Kannisto, Evelyn Hofer oder Dirk Reinartz spielen hier eine Rolle.
Die Jubiläumsausstellung ist, wie die Mehrfach-Ausstellungen in der Galerie m generell, auf Dialog angelegt; Dialog mit der Kunst und Dialog mit dem Betrachter gleichermaßen. Durch die geschickte Hängung und Präsentation lassen sich Werke und Serien entdecken, die die Räumlichkeiten einbeziehen. Tatsächlich funktioniert die Galerie insgesamt selbst wie ein (architektonisches) Kunstwerk, das die ausgestellten Gemälde, Objekte, Plastiken mit Raum umhüllt, in dem die Kunst atmen und sich entfalten kann. Die Atmosphäre der Galerie m ist so einzigartig wie die hier gezeigten Exponate.
Betreuung und Beratung
„Die Galerietätigkeit ist grundsätzlich auf lange Sicht ausgerichtet. Unser Anliegen ist die Begleitung der individuellen künstlerischen Entwicklung und die kontinuierliche Auseinandersetzung mit den Positionen der Künstlerinnen und Künstler“, sagt Susanne Breidenbach. Die Galerie lege Wert auf die Vermittlung von Kunst, ob bei Ausstellungen oder auch beim Verkauf. Dies zeige sich bei der individuellen Betreuung und Beratung sowohl von Privatsammlungen als auch von Unternehmens- oder Museumssammlungen.