Bochum. . Im Bochumer Bermudadreieck geht es am Samstag um Leben und Tod. Am bundesweiten Tag der Organspende wird über Organtransplantationen informiert.

Wo sonst feuchtfröhlich gefeiert wird, geht es am Samstag (1.) um Leben und Tod: Das Bochumer Bermudadreieck ist am Nachmittag Schauplatz einer Veranstaltung zum Thema Organspende.
Nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) warten bundesweit derzeit 9400 Menschen auf ein neues Organ. Dieser Zahl standen im vergangenen Jahr 955 Spenden gegenüber. Die traurige Folge des Ungleichgewichtes: Viele Menschen sterben bereits auf der Warteliste.

Informationen ab 17 Uhr auf der KAP-Bühne

Unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“ wirbt der Tag der Organspende am 1. Juni deutschlandweit für eine größere Organspendebereitschaft. Selbsthilfegruppen, die Deutsche Stiftung Organtransplantation und weitere Institutionen beteiligen sich an zahlreichen Aktionen.

So auch im Bochumer Bermudadreieck. Hier vermittelt das Netzwerk Organspende ab 17 Uhr auf der Bühne am Konrad-Adenauer-Platz Informationen rund um die Themen Organspende und Organtransplantation sowie Widerspruchslösung und Organmangel. „Gemeinsam mit dem Transplantationszentrum des Knappschaftskrankenhaus Bochum, dem Bundesverband der Organtransplantierten und den Transplantationsbeauftragten der Bochumer Kliniken ermöglicht die Veranstaltung Einblicke in die Organspende, das Leben von Menschen auf der Warteliste und nach Organtransplantationen“, heißt es in der Einladung.

Verbindliche Entscheidung ist wichtigstes Ziel

Das wichtigste Ziel einer Gesetzesnovelle sollte es sein, alle Bundesbürger zu einer verbindlichen Entscheidung zur Organspende zu bewegen, die im seltenen Fall des Hirntodes abrufbar ist, bekräftigt Prof. Richard Viebahn, der das Transplantationszentrum am Knappschaftskrankenhaus leitet. „Mit der Einrichtung von Transplantationsbeauftragten in allen Krankenhäusern hat der Gesetzgeber die Voraussetzung für die Mitwirkung der Kliniken geschaffen. Es ist kaum zu vermitteln, dass in Deutschland mit seinem exzellenten Versorgungssystem die Organspende im unteren Drittel der EU-Länder angekommen ist“, so Viebahn.

Derzeit warten bei Eurotransplant über 8000 Menschen aus Deutschland auf eine Nierentransplantation. Bei jährlich knapp 2000 Transplantationen und über 2500 Neuanmeldungen wächst die Warteliste stetig. Die Wartezeit liegt inzwischen über acht Jahren. In den umliegenden Ländern Europas warten Patienten etwa zwei Jahre.