Bochum. 25.000 Bochumer sind von Diabetes betroffen. Tendenz: steigend. Ärzte und Politik mahnen: Informationen und Vorsorge müssen verstärkt werden.

Auf 25.000 wird die Zahl der Bochumer geschätzt, die an Diabetes leiden. Tendenz: steigend. Ärzte und Politiker schlagen Alarm: Die Zahl der Patienten in Deutschland könnte sich bis 2030 verdoppeln. Aufklärung und Vorsorge seien das Gebot der Stunde.

Vielfach bleibt die Zuckerkrankheit jahrelang unentdeckt, weil sie erst spät eindeutige Symptome wie Sehstörungen oder häufiges Wasserlassen zeigt. „Folgen können Schlaganfall, Krebs, Nierenversagen, Erblindung und Amputationen sein“, warnte Prof. Christoph Hanefeld, Geschäftsführer des Katholischen Klinikums Bochums, in diesen Tagen beim Start der Kampagne „Herzenssache Lebenszeit“. Bochum war die erste Station der Info-Tour. Sie wurde vom Pharmakonzern Boehringer Ingelheim ins Leben gerufen. Zwei Busse sind noch bis Ende Juli unterwegs. In mehr als 100 Städten machen sie Halt, um die Bevölkerung über Diabetes und das damit deutlich erhöhte Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu informieren.

Übergewicht und Bewegungsmangel bergen die größten Risiken

Als die größten Risikofaktoren gelten Übergewicht und Bewegungsmangel. „Welche Strecke legt ein Durchschnittsbürger täglich zu Fuß zurück?“, fragt Hanefeld. „Weniger als einen Kilometer.“ Als „Tsunami“ bezeichnet der in Bochum geborene CDU-Bundestagsabgeordnete Dietrich Monstadt die Entwicklung bei Diabetes. Der Prävention und dem Kampf gegen das Übergewicht müssten höchste Priorität eingeräumt werden, um die gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen zumindest einzudämmen.

Ärztliche Ansprechpartner finden Erkrankte und deren Angehörige in Bochum in den örtlichen Kliniken. In Langendreer ist die Diabetes-Selbsthilfegruppe Bochum-Ost aktiv. Die Amts-Apotheke mit Dr. Sabrina Schröder unterstützt deren Arbeit. „Wir laden regelmäßig zum Erfahrungsaustausch, zu Vorträgen, Diabetikertagen mit Industrieausstellung, zum geselligem Beisammensein und zu Tagesreisen ein“, heißt es an der Alten Bahnhofstraße.