Bochum. Für die WDR-Doku „Feuer und Flamme“ werden 21 Medienleute ständig auf zwei Feuerwehrwachen präsent sein. „Wir freuen uns alle“, so die Feuerwehr.
Ab 1. Juni werden gut 20 Mitarbeiter einer Fernsehproduktionsfirma bei der Feuerwehr einziehen. 70 Tage lang nonstop werden sie im Schichtdienst rund um die Uhr sowohl in der Hauptwache in Werne als auch in der Innenstadtwache an der Bessemer Straße präsent sein, um über die Einsätze der Feuerwehrkräfte so realitätsnah wie möglich zu berichten. „Das komplette Team wird hier einziehen, wir müssen immer bereit sein“, sagte Lina Krücken von der Produktionsfirma „SEO Entertainment am Donnerstag in der Innenstadtwache, wo sie das Projekt näher vorstellte.
Die Firma aus Unterföhrung bei München arbeitet im Auftrag des WDR, um eine dritte Staffel der Feuerwehr-Doku „Feuer und Flamme“ zu drehen. In den ersten beiden Staffeln hatte der WDR 2017 und 2018 die Arbeit der Feuerwehrwehr Gelsenkirchen hautnah begleitet. Im zweiten Jahr sahen nach WDR-Angaben im Schnitt 440.000 Zuschauer zu, ein Marktanteil von 6.1 Prozent. „Darüber hinaus gehört „Feuer und Flamme’ zu den erfolgreichsten Formaten im Angebot des WDR Youtube-Channels“, erklärt der WDR.
Bochums Feuerwehrchef: „Wir freuen uns alle“
Gelsenkirchens Feuerwehrchef Michael Axinger wertet den Dreh und die Serie damals als „vollen Erfolg“ und „Riesenspaß“, wie er am Donnerstag in Bochum sagte. Daran scheint auch Axingers Amtskollege aus Bochum, Simon Heußen, keinen Zweifel zu haben: „Wir freuen uns alle.“ Dem WDR sprach er „großen Dank“ aus, „dass es die dritte Staffel gibt“. Die Doku, deren Produktion Heußen bereits aus seiner Zeit als Vize-Feuerwehrchef in Gelsenkirchen sehr gut kennt, biete „eine authentische Darstellung unserer Arbeit“.
Die Aufnahmen werden die komplette Einsatzpalette der Feuerwehr und des Rettungsdienstes zeigen: sowohl den Großbrand, die Notarzt-Fahrt zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall als auch die Rettung der Katze von einem Baum. Die Rettungskräfte bekommen dann eine Helm- oder Körperkamera, damit der TV-Zuschauer zu Hause noch näher an das Geschehen herankommt. Auch Schulter-, Stand- und Drohnenkameras werden eingesetzt. In Gelsenkirchen waren einmal 57 Kameras gleichzeitig eingeschaltet. In beiden Wachen sind Tag und Nacht immer rund 45 Einsatzkräfte im Alarmdienst.
Heußen hofft, dass die Bevölkerung die Aufnahmen während der Einsätze auch zulässt. Denn jeder Bürger hat ein Recht darauf, das Filmen seiner Person zu untersagen. Vor Ort soll das aber vor dem Dreh mit den Bürgern abgesprochen werden.
„Hier arbeiten Feuerwehrleute, keine Schauspieler“
Auch innerhalb der Feuerwehr ist das Mitwirken am Dreh freiwillig. Ohnehin sieht Heußen nicht die Gefahr, dass die Filmaufnahmen die Feuerwehrkräfte ablenken. „Die Feuerwehr macht ihren Job wie bisher, wir löschen wie bisher.“ Es gebe keine Änderungen in den Abläufen. „Hier arbeiten Feuerwehrleute, keine Schauspieler.“ Die Kamera störe nicht. „Die Kollegen blenden das aus.“
Ausgestrahlt wird die Serie, die neun Folgen zu je 45 Minuten haben soll, erst im Frühjahr 2020, dann wohl immer montags um 20.15 Uhr.
Über den Preis für den Einkauf der Produktion hält sich der WDR bedeckt. Es sei aber gut investiertes Geld.