Bochum. . Gut für das Image von Gelsenkirchen und für die ganze Feuerwehr war die WDR-Doku Feuer & Flamme. Die dritte Staffel wird nun in Bochum gedreht.

Bochum dürfte landesweit bald in aller Munde sein. Von Juni an wird die WDR-Feuerwehrdokumentation „Feuer & Flamme“ in der Stadt gedreht. Die Sendung war in den vergangenen beiden Jahren mit großem Erfolg in Gelsenkirchen produziert worden. Nach zwei Staffeln mit 18 Folgen hatte Gelsenkirchens Kämmerin und zuständige Dezernentin Karin Welge bilanziert, die Doku habe dem Image der Stadt gut getan.

Bis zu 450.000 Zuschauer hatte die Sendung im TV. Die Einschaltquoten lagen während der ersten Staffel bei 6,3 bis 8,3 Prozent, das entspricht 170.000 bis 450.000 Zuschauern. Online knackt die Doku sogar die Millionengrenze.

Ungewohnte, neue Einblicke

Die Dokumentation über den Arbeitsalltag der Gelsenkirchener Feuerwehr war noch zu Zeiten des früheren Feuerwehr-Vizechef Simon Heußen zustande gekommen. Und dieser ist mittlerweile Feuerwehr-Chef in Bochum. „Ich bin überzeugt von der Sendung. Sie ist sinnvoll als allgemeine Image-Kampagne für die Berufsfeuerwehr – nicht nur für die Bochum“, so Heußen.

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„Feuer & Flamme“ bildet die vielfältigen Aufgaben und den beruflichen Alltag der Feuerwehr ab und zeigt Teams während der unterschiedlichsten Einsätze. Bis zu 57 Kameras, Bodycams an der Montur der Feuerwehrmänner eingeschlossen, liefen in Gelsenkirchen teilweise gleichzeitig bei den Einsätzen. Das eröffnete ungewohnte, neue Blickwinkel und sorgt, so Heußen, dafür, dass die Dokumentation „authentisch ist“.

Es gibt auch kritische Stimmen

Nachdem Gelsenkirchen sich gegen eine dritte Staffel entschieden hatte, habe er nicht lange überlegen müssen, als die Produktionsfirma an ihn mit der Frage herangetreten ist, ob Bochum als Dreh in Frage kommen könnte.

Indes gab es in der Nachbarstadt auch kritische Stimmen: „Einige Feuerwehrleute haben einen regelrechten Kultstatus erhalten“, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Auch das sei der Grund dafür gewesen, nicht noch eine dritte Staffel in Gelsenkirchen zu drehen. Zumal es vorgekommen sein soll, dass bei Anrufen in der Feuerwehrzentrale ausdrücklich darum gebeten wurde, nicht irgendjemanden, sondern die sympathischen Feuerwehrleute x und y zu schicken.

Zwei Wachen sind beteiligt

Starkult in einer Organisation, die vor allem von Teamwork lebt, könnte problematisch sein. Ein Phänomen, das in Bochum nicht unbekannt ist. Die SAT 1-Serie „Toto&Harry“ hat dem Vernehmen nach für Missstimmungen innerhalb der Behörde gesorgt.

„Es geht bei der Sendung nicht um Personenkult, sondern um ein ganzes Team und den Einsatz als solchen“, sagt Bochums Feuerwehr-Chef Simon Heußen.
„Es geht bei der Sendung nicht um Personenkult, sondern um ein ganzes Team und den Einsatz als solchen“, sagt Bochums Feuerwehr-Chef Simon Heußen. © Dietmar Wäsche

Diese Sorge besteht nicht, ist Bochums Feuerwehrchef Heußen überzeugt. „Es geht bei der Sendung ja eben gerade nicht um Personenkult, sondern um ein ganzes Team und den Einsatz als solchen.“ Ohnehin ändere sich für seine Mannschaft nichts. Der einzige Unterschied: „Die Feuerwehrleute tragen Bodycams an ihrer Kleidung. Darum löscht die Feuerwehr aber keinen Brand anders.“

Schon in dieser Woche wird die Produktionsfirma die Feuerwehrwachen II (Stadtmitte) und III (Hauptwache in Werne) besuchen. Die Dreharbeiten sollen am 1. Juni starten.

Pressekonferenz am Donnerstag

Nachdem der Verwaltungsvorstand grünes Licht für die Realisierung des Projekts gegeben hat, gebe es nur noch Details mit der Produktionsfirma zu klären, heißt es.

Bis Donnerstag, dann haben WDR und die Feuerwehr Bochum zu einer Pressekonferenz geladen, soll der Vertrag unterschrieben sein.