Bochum/Witten. . Ein Taxifahrer (34), der eine Jugendliche (17) vergewaltigt haben soll, schweigt zum Prozessauftakt. Trotzdem könnte ein schnelles Urteil fallen.

Die 18-jährige Hauptzeugin aus Witten blieb dem Prozess vor dem Bochumer Landgericht am Dienstag zunächst fern. Unentschuldigt. Sie soll – so die Anklage – von dem Angeklagten, ein Bochumer Taxifahrer (34), in seinem Wagen vergewaltigt worden sein. Doch ob das wirklich so war, scheint völlig streitig zu sein.

Laut Anklage soll der Taxifahrer, ein verheirateter Familienvater, die junge Frau in der Nacht zum 24. September 2017 am Bochumer Hauptbahnhof in seinem Taxi aufgenommen haben, um sie wie von ihr gewünscht nach Witten zu fahren. Die damals 17 Jahre alte, noch in Bochum lebende Jugendliche soll vor Fahrtantritt aber erklärt haben, kein Geld zu haben. Trotzdem fuhr der Taxifahrer sie zum Wittener Hauptbahnhof, wo sie gegen 0.25 Uhr angekommen sein sollen.

Der Mann soll mit einem Messer gedroht haben

Unterwegs, auf einem Parkplatz, soll er sie zu sexuellen Handlungen genötigt haben. Er habe ein Messer, soll er gedroht haben. Trotz des mehrfachen Hinweises, dass sie das nicht wolle, soll sie die Forderungen des Mannes im Auto erfüllt haben. Nach der Ankunft in Witten zeigte sie ihn an.

Zum Prozessauftakt schwieg der Angeklagte zu den Vorwürfen. Am Rande des Prozesses wurde aber bekannt, dass er eingeräumt haben soll, mit der Frau im Taxi verkehrt zu haben, aber einvernehmlich, auf ihre Initiative hin.

Hauptzeugin wird von der Polizei vorgeführt

Weil sie am Dienstag nicht zur richtigen Zeit im Zeugenstand erschien, ließ der Richter sie von der Polizei suchen und vorführen. Dann wurde sie unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen. Am Mittwoch (8. Mai.) wird der Prozess fortgesetzt. Eventuell gibt es dann auch schon ein Urteil.