Langendreer. . Altstars des VfL Bochum siegen 9:2 bei der SV Langendreer 04. 500 Zuschauer feiern am Hessenteich ein Wiedersehen mit Wosz, Peschel, Közle & Co.

Das ist genau nach dem Geschmack von Fußballspielern: dem Gegner so richtig „was einschenken“. Dirk Eitzert, der Ex-Profi des VfL Bochum, freute sich über einen „Viererpack“ in der Begegnung seiner blau-weißen Traditionself gegen die „Allstars“ der SV Langendreer 04. Noch mehr gefreut hat sich allerdings 04er Daniel Gembalczyk, dem unter dem Jubel der Fans im Stadion am Hessenteich immerhin zwei Tore gegen die Ex-Bundesligisten gelangen. 2:9 unterlagen die Grün-Weiß-Roten am Ende dem übermächtigen Gegner, aber alle waren zufrieden.

 
 

„Wir hatten strahlendes Wetter, ein Super-Spiel und Spitzenstimmung“, fasst der sportliche Leiter Holger Kastner zusammen. „Unsere 500 Besucher waren begeistert und wir haben einen Überschuss erwirtschaftet zugunsten unserer Aktion Zukunft.“ Zwar seien weniger Besucher gekommen als gegen die Traditionself von Schalke 04, aber man habe das erreicht, was man sich vorgenommen hatte.

04-Keeper hilft  im VfL-Tor aus

Ex-Nationalspieler Dariusz Wosz, inzwischen 49, und Kollege Dirk Eitzert (51) bewiesen, dass man auch jenseits der 40 noch schnell unterwegs sein kann. Gleiches gilt für den Doppeltorschützen Peter Peschel (47).

04-Präsident Horst Lindemann ließ durchblicken, dass er noch weitere Traditionsmannschaften einladen will, „wenn es bezahlbar ist“. Er habe Menschen getroffen, „die ich schon lange nicht mehr gesehen habe. Solche ‚Familientreffen‘ müssen wir etablieren.“

Andreas Pforr hätte das Spiel aus Langendreerer Sicht „verschönern“ können. Der 04-Keeper stand beim VfL aushilfsweise im Tor. „Kann der nicht einfach mal wegschauen?“ fragte im Spaß einer der Zuschauer.

Nach Dirk Eitzert war Peter Peschel der zweitbeste Torschütze. Er traf zwei Mal, Legende Dariusz Wosz, Giovanni Federico und Marcel Maltritz jagten den Ball je einmal ins Netz. Nur einen beherzten Schuss machte Vize-Landtagspräsidentin Carina Gödecke (SPD). Den symbolischen Anstoß fanden allerdings alle Akteure beachtlich. Und auch der Schiedsrichter war ebenso begeistert wie 04-Kapitän Daniel Kaczor, dessen Vater „Jupp“ Kaczor ja im Übrigen selbst eine VfL-Legende ist.

„Ata“ und „Rakete“ auf der Bank

Den Geschäftsführer Frank Ortmann zitierte 04-Webmaster Rolf „Butze“ Schlingmann. „Er hat gesagt, dass wir sehr zufrieden sind mit dem Verlauf des Tages.“ Das fand auch Peter Peschel, der die Traditionself managt. Neben den bereits genannten waren Olaf Dressel, Peter Közle und Kai Michalke in Langendreer dabei. Schon im Vorfeld hatte Rolf Schlingmann die Mannschaft als eine „Super-Truppe“ bezeichnet.

Auf der Bank: Heinz-Werner Eggeling (rechts) und „Ata“ Lameck (links)
Auf der Bank: Heinz-Werner Eggeling (rechts) und „Ata“ Lameck (links) © Eberhard Franken

Das sich auch die Bochumer Legende Michael „Ata“ Lameck (518 Bundesligaspiele) und sein Kollege „Rakete“ Heinz-Werner Eggeling am Hessenteich blicken ließen, fanden vor allem jene gut, die den VfL Bochum schon lange beobachten. Flügelflitzer Eggeling, 64 Jahre alt, schoss am 21. Juli 1979 anlässlich der Eröffnung des Ruhrstadions beim 3:0 gegen den damaligen Zweitligisten SG Wattenscheid 09 zwei Tore. Diesmal nahmen die Altstars allerdings nur auf der Trainerbank Platz.