Köln/Bochum. . Alicia-Awa Beissert hat den erträumten Sieg bei DSDS deutlich verpasst. Mit 7,74 Prozent der Anrufe war die Bochumerin im Finale chancenlos.
Sie hat gehofft, geträumt, gekämpft – und zumindest im Finale verloren. Für Alicia-Awa Beissert reichte es bei der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) am Ende nur zu Platz 4. Den Glauben an eine Gesangskarriere haben die 21-Jährige und ihre Familie und Freunde indes nicht aufgegeben.
Als „Girl on Fire“ ist die Wattenscheiderin in der DSDS-Endrunde am Samstagabend in den MMC-Studios in Köln ein Hingucker. Als erste der Top-4-Kandidaten, in einem spektakulären roten Kleid, interpretiert sie den Alicia-Keys-Hit anspruchsvoll und tänzerisch ausdrucksstark, wenn auch mit einigen stimmlichen Schwächen zu Beginn. Während Jury-Chef Dieter Bohlen nur optisch „eine Bombe“ gesehen haben will, ist Mitjurorin Oana Nechiti angetan: „Ich bin immer überwältigt, dich zu sehen.“
Davin aus Oberhausen rollt das Feld von hinten auf
Solide ist auch Alicias Performance im zweiten Teil der Live-Show. Ihr eigens für sie komponierter Song „Good Things“, eine zeitgemäße Up-Tempo-Nummer mit Reminiszenzen an die junge Diana Ross, birgt Hitpotenzial. „Der Song ist perfekt für dich gemacht“, lobte Juror Pietro „Gänsehaut“ Lombardi.
Doch auch die 65 lautstarken, aus Bochum angereisten Schlachtenbummler in ihren blauen „Team Alicia“-Shirts beschleicht schon während der Show ein mulmiges Gefühl. Bei allem Respekt vor Alicas Leistung: Die Sympathien beim Studio-Publikum und offensichtlich auch in der Jury scheinen klar verteilt. Straßensänger Nick (29) untermauert mit Ed-Sheeran-Attitüde seine Favoritenrolle. Altenpfleger Davin (20) aus Oberhausen ist drauf und dran, das Feld mit zwei bärenstarken Auftritten zur Überraschung aller von hinten aufzurollen.
Nur 7,74 Prozent der Zuschauer stimmten für Alicia
Genau so kommt’s. Die beiden männlichen Finalisten machen den Sieg unter sich aus. Satte 44,03 Prozent der Zuschaueranrufe entfallen auf Davin, verkündet Moderator Olli Geißen kurz nach 23 Uhr. „Ich gönn’s ihm so. Er hat’s verdient. Und immerhin bleibt der Sieg bei uns im Ruhrgebiet“, zeigt sich Alicia wenige Minuten später im WAZ-Gespräch als faire Verliererin. Ihr eigenes Ergebnis wolle sie „am liebsten gar nicht wissen“. sagt sie, bevor es zur After-Show-Party in einem Nachbarstudio geht. Zu Recht, wie sich am Sonntagmorgen erweist, als RTL die Voting-Ergebnisse des Vorabends bekannt gibt. Lediglich 7,74 Prozent der Anrufe entfielen auf Alicia (Nick: 29,46, Joana 18,77 Prozent). Ernüchternd für die erklärte Mitfavoritin.
„Klar sind wir enttäuscht“, konstatiert Stiefvater Wolfgang Dressler. Alicia sei es nicht gelungen, ihre beste Leistung abzuliefern. „Doch wir haben keinerlei Anlass, jetzt in Sack und Asche zu gehen“, bekräftigt der Rechtsanwalt und Chef der Wattenscheider Werbegemeinschaft. DSDS sei für seine Ziehtochter die erhoffte Startrampe gewesen. „Sie wird ihren Weg weiter gehen. Ihr Song ,Good Things’ schießt als Download schon jetzt Hunderttausendfach durch die Decke. Das ist erst der Anfang und nicht das Ende.“
Jetzt heißt es erst einmal: ausruhen
Meint auch Alicia. „DSDS war ein unglaubliches Erlebnis. Es kam für mich zum perfekten Zeitpunkt. Jetzt will ich auch von meiner Musik leben“, sagt sie der WAZ. Zunächst jedoch ist Ausruhen angesagt. Drei, vier Kilo habe seine Tochter in den letzten Wochen abgenommen, erzählt Wolfgang Dressler. Am Montag geht’s für Alicia nach Hause, zurück nach Westenfeld, zurück in den Alltag. Was sie in den nächsten Tagen vorhat? „Erstmal schlafen, chillen, schlafen – und dann wieder chillen...“