Altenbochum. . 88 Flüchtlinge ziehen am Montag in die mobile Wohnanlage „Auf der Heide“ in Altenbochum. Anwohner schauen sie die Einrichtung neugierig an.
Interessiert macht Anwohner Detlev Grubing mit seinem Handy ein paar Aufnahmen vom Inneren der neuen Flüchtlingsunterkunft Auf der Heide 32 in Altenbochum. Jeder Container besteht aus einer kleinen Parzelle mit Küche, Bad, Schlafzimmer sowie spärlicher, aber zweckdienlicher Einrichtung. „Für vier Personen wird das schon eng“, meint Grubing. „Ich hab’ sowas vorher noch nie gesehen.“
Wenn am Montag (15. August) 88 Flüchtlinge in die neue Wohnanlage einziehen, dann ist seine Nachbarschaft mit einem Schlag um viele Menschen reicher. Insgesamt bietet die mobile Anlage Platz für 248 Personen – und die werden in den kommenden Wochen auch kommen, versichert Sozialamtsleiterin Ute Bogucki. „Da muss man sich erst dran gewöhnen“, sagt Anwohner Grubing. „Aber Sorgen mache ich mir deswegen nicht.“
So wie Detlev Grubing schauten sich am Freitagnachmittag viele interessierte Anwohner die neue Anlage an und stellten neugierige Fragen. Wo kommen die Flüchtlinge eigentlich her? Was gehört zur Aufgabe des Sicherheitsdienstes? Wie können sich Ehrenamtliche engagieren?
„Die Hilfsbereitschaft der Ehrenamtlichen ist in Altenbochum ungeheuer groß“, freut sich Bezirksbürgermeisterin Gabi Spork, die darum bemüht ist, die Sorge in der Bevölkerung so klein wie möglich zu halten. „Eine ältere Dame fragte, ob Flüchtlinge wohl Angst vor Hunden haben, weil doch direkt neben der Flüchtlingsunterkunft ein Spazierweg für Hunde entlang führt. Diese Sorge konnten wir ihr nehmen.“
Flüchtlinge leben bereits in Bochum
Unter den 88 Menschen, die ab Montag hier einziehen, befinden sich laut Stadt sieben Familien sowie 56 alleinstehende Männer aus Syrien, Irak und dem Iran. Alle würden bereits in Bochum leben. Darunter seien auch einige jener Männer, die im Mai lautstark Protest geschlagen hatten, weil sie nach Monaten in einer kargen Turnhalle an der Querenburger Straße eigene Wohnungen beziehen und sich selbst versorgen wollten. „Die Männer waren in der Zwischenzeit an der Kollegstraße untergebracht. Einige von ihnen können jetzt hier einziehen“, sagt Ute Bogucki.
Besonders wichtig sei es für viele Flüchtlinge, dass sie sich hier selbst versorgen können, statt auf die Dienste eines Caterers angewiesen zu sein. „Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe gibt es reichlich“, sagt Gabi Spork. „Ihr Essen selber zu kochen, gibt den Menschen ein Gefühl von Heimat.“
Die Containeranlage Auf der Heide ist vorerst auf drei Jahre angelegt und soll laut Stadt etwa zwei Millionen Euro kosten.