bochum. . Nahverkehrsunternehmen hofft, schnell alle Tafeln hauptsächlich in Bochum und Gelsenkirchen austauschen zu können. 168 Anzeigen sind betroffen.

Damit die falschen Informationen und irritierenden Buchstaben-Kombinationen auf verrückt spielenden digitalen Fahrgastinformationen nicht für noch mehr Ärger sorgen, hat die Bogestra eigens Aufkleber drucken lassen: „Anzeiger gestört! Ein Austausch erfolgt in Kürze. Abfahrtszeiten entnehmen Sie bitte den Aushangfahrplänen“, steht dort gelb auf schwarz.

Es gibt auch Vandalismus-Schäden

Und tatsächlich kommt der Austausch voran. Wie berichtet, sind bereits mehr als 60 der insgesamt 168 Digitalanzeigen ersetzt worden. Am Mittwochmorgen zeigte Andreas Primus vom Haltestellenservice der Bogestra, an der Haltestelle Schauspielhaus wie das konkret funktioniert. Es sind wenige Schrauben zu lösen außerdem muss ein Stecker gezogen werden. „Es dauert nur ein paar Minuten“, so der Techniker. Da nach rund zwei Jahren Lebensdauer ohnehin die Batterien gewechselt werden müssen, passe das.

Zuvor in der Werkstatt ist bereits die Software aufgespielt worden. Nach der Montage verbindet sich das Gerät mit dem Netz der Bogestra. „Denn die Informationen zur Ankunftszeit eines Busses erfolgen in Echtzeit“, erläutert Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns. Jeder Bus sendet seine aktuellen Fahrdaten, die letztlich auf der Anzeigetafel erscheinen. Das Verkehrsunternehmen kann allerdings noch nicht absehen, wann alle Geräte ausgetauscht sind. Sie sind auf den Hersteller angewiesen, der jedoch zügig die neuen Anzeigetafeln ausliefere.

Warum nun genau die Geräte so empfindlich auf Wasser reagieren, ist nicht bekannt. Das schwedische Unternehmen jedenfalls hat bereits reichlich Erfahrungen mit den dynamischen Informationstafeln sammeln können. In seinen Referenzen tauchen die Verkehrsbetriebe vieler namhafter europäischen Städte auf.

Für den erfahrenen Service-Mitarbeiter Andreas Primus ist das Auswechseln reine Routine. Nun geht es zwar um einen technischen Defekt. Doch er beobachtet auch, dass etliche dieser High-Tech-Anzeigetafeln, die pro Stück mit Zubehör rund 5000 Euro kosten, bereits mutwillig zerstört worden sind. Dabei ist mit dem Einbau erst 2017 begonnen worden.

Sandra Bruns kennt nicht die genauen Schadenshöhen. „Aber pro Jahr haben wir bei der Bogestra Vandalismus-Schäden in Höhe von mehreren 100.000 Euro zu beklagen.“ Das gehe von elektronischen Bauteilen, über Verschmutzungen bis zu mutwillig aus der Befestigung gerissenen Sitzschalen an Haltestellen.

>>> Hersteller liefert neue Tafeln

Nach einer zwölfwöchigen Testphase 2016 entschloss sich die Bogestra, 168 Haltestellen mit dem dynamischen Fahrgastinformationssystem auszurüsten. Jetzt stellte sich heraus, dass die Tafeln nicht ganz dicht sind. Eindringendes Wasser lässt die Elektronik verrückt spielen. Der Bogestra entstehen keine Kosten. Der Hersteller, ein schwedisches Unternehmen, ist in der Gewährleistungspflicht und liefert derzeit neue Tafeln.