Bochum. . Die Abschiebung eines Koches (37) aus Bangladesch und seiner Familie hat scharfe Kritik ausgelöst. „Unmenschlich“ sei das Vorgehen.
Mit scharfen Worten hat der „Treffpunkt Asyl Bochum“ die Abschiebung eines Mannes (37) aus Bangladesch, seiner Ehefrau und seiner Tochter (2) kritisiert. Der Mann hatte seit 2015 in Deutschland gelebt und seit Sommer 2018 als Koch im Bermuda-Dreieck gearbeitet.
Während viele Menschen „ihr Entsetzen, Unverständnis und ihre Empörung über die Abschiebung“ äußerten, würde die Stadt ihre Verantwortung kleinreden. In der WAZ hatte sie erklärt, lediglich Amtshilfe bei der Abschiebung geleistet zu haben. Den Asylantrag abgelehnt habe das Bundesamt für Migration.
Lokale Behörde schieben Prozess an
Der Treffpunkt Asyl: „Wer bei der Begehung einer unmenschlichen Tat hilft, macht sich mitschuldig. Wer Beihilfe leistet, kann sich niemals damit herausreden, dass es auch noch andere Täter gegeben hat.“ Es hänge maßgeblich vom Verhalten der Bochumer Ausländerbehörde ab, ob Bochumer abgeschoben würden. Es seien die lokalen Behörden, die den Prozess einer Abschiebung erst ermöglichten. Andererseits könnten sie sich für Bleiberechtsmöglichkeiten jenseits des Asylrechts einsetzen.
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Als „Skandal“ bezeichnet das Bochumer Veranstaltungszentrum „Kulturfabrik“ die Abschiebung. „Wir fordern, dass die Stadt alles in ihrer Macht stehende vornimmt, um ihrem Selbstbild einer weltoffenen Stadt gerecht zu werden. Die Stadt muss all ihre Möglichkeiten ausschöpfen, um unseren Freund und seine Familie zurück nach Bochum zu holen.“ Bochum solle sich nicht mehr an einer „unmenschlichen Abschiebepraxis“ beteiligen.