Bochum. . Ein Anwohner aus Weitmar ärgert sich über ein Knöllchen. Das Parkverbot mache in diesem Fall gar keinen Sinn, meint er. Im Gegenteil.

Seit vielen Jahren parkt Thomas Reeger aus Weitmar immer auf dem Bürgersteig vor seiner Wohnung. Grundsätzlich ist das Parken auf Gehwegen aber verboten, Reeger weiß das. Trotzdem ist er jetzt verärgert, dass er dafür ein Knöllchen über 20 Euro bekommen. Weil aus seiner Sicht das Recht in diesem Fall keinen Sinn macht, sondern vielmehr das Unrecht. Reeger spricht von „Behördenwillkür“.

Es geht um die Blankensteiner Straße zwischen Heinrich-König-Straße und Hattinger Straße, eine Tempo-30-Zone. Eigentlich dürften die Autos nur auf der Fahrbahn parken. Doch der Gehweg dort ist sehr breit, mindestens fünf Meter, so dass Reeger sein Auto lieber dort abstellt, um die Fahrbahn und den fließenden Verkehr nicht einzuengen. Er parkt auf dem Gehweg auch nicht parallel zur Straße, sondern schräg. So will er möglichst viel Platz für weitere Parker frei halten. „Für die Fußgänger ist immer noch Platz genug, die Gehfläche reicht locker aus.“

„Das ist doch dumm!“

Knöllchen an einem Auto an der Blankensteiner Straße.
Knöllchen an einem Auto an der Blankensteiner Straße. © B. Kiesewetter

Jahrein, jahraus machte er das so, andere auch, wie er sagt. Doch sie bekommen seit einigen Tagen einen roten Zettel der Stadt an den Scheibenwischer geklemmt: „Ihnen wird ein Parkverstoß zur Last gelegt.“

„Seit Jahrzehnten parken die Anwohner auf dem Bürgersteig, weil die Vernunft es so gebietet, plötzlich greift die Stadt ein“, ärgert sich Steeger. Der Paragraf sei die eine Seite, man könne aber „das Recht auch als Schikane gegen die Bürger einsetzen“. Und: „Die freien Flächen auf den Gehwegen dürfen nicht benutzt werden und die schmale Straße wird durch parkende Fahrzeuge noch enger. Das ist doch dumm!“ Die 20 Euro hat er trotzdem bezahlt, der Aufwand und das Risiko eines Einspruchs sei es ihm nicht wert.

„Es gibt kein Recht im Unrecht“

Die Stadt sagt zu den Knöllchen: Das ist doch dumm Wer falsch parke, müsse damit rechnen, dass das geahndet werden.

Steeger schlägt vor, dass eine Beschilderung eingeführt werde, um das Parken auf dem breiten Gehweg zu erlauben. Schließlich herrsche in der Gegend Parkplatzmangel.