Bochum. . In den ersten zehn Monaten dieses Jahres wurden bei der Stadt Bochum 2664 Privatanzeigen gegen Falschparker erstattet – ein enormer Anstieg.
In den ersten zehn Monaten dieses Jahres haben Politessen in Bochum 86.566 Knöllchen an Falschparker verteilt – fast 300 pro Tag. Hinzu kommen aber noch jede Menge weitere Anzeigen von informellen Gehilfen der Politessen, denn auch Privatpersonen melden Parksünder sehr zahlreich. Die Fallzahlen schießen gewaltig nach oben.
Jeder kennt das: Ein Auto versperrt einen Gehweg, eine Einfahrt, einen Schuleingang, eine Kurve, eine Fahrspur. Kinderwagen müssen auf die Autostraße ausweichen, weil der Bürgersteig zugeparkt ist. Motto: Mir doch egal, ich darf das!
Nicht alle Anzeigen entsprechen den Anforderungen
Das lassen sich aber immer weniger Menschen gefallen. Sie machen mit dem Handy ein Foto und schicken es an die Stadt. Gab es im Jahr 2016 noch 1154 Privatanzeigen, waren es im Jahr darauf bereits 1944. Und in den ersten zehn Monaten dieses Jahres erreichten die Bußgeldstelle der Stadt bereits 2664 Privatanzeigen. Die Bürger nutzten den Briefpostweg, die Mailadresse (bussgeldstelle@bochum.de) und auch die Falschparker-App „Wegeheld“.
Nicht alle Anzeigen entsprechen aber den Anforderungen, um sie auch qualifiziert bearbeiten zu können. Mit anonymen Schreiben kann die Stadt nichts anfangen. Erforderlich sind konkrete Angaben: der genau Standort des mutmaßlich falsch parkenden Autos (Straße und Hausnummer), Zeitpunkt, Adresse des Anzeigenerstatters und ein aussagekräftiges Foto.
Gesamtzahl der Knöllchen schwankt jedes Jahr
Die Beschuldigten erhalten nach Prüfung von der Stadt einen Anhörungsbogen, später gegebenenfalls auch einen Bußgeldbescheid (zwischen fünf und 55 Euro). Wie oft die Privatanzeigen Erfolg haben, konnte die Stadt nicht sagen. Keineswegs aber, so Stadtsprecher Thomas Sprenger, sollen Privatanzeigen für das Austragen von Nachbarschaftsstreitigkeiten da sein.
Die Gesamtzahl an Knöllchen, die Politessen verteilen, schwankt von Jahr zu Jahr. Im Jahr 2017 wurden 84.925 Parkverstöße geahndet, im Jahr 2016 waren es noch 108.350. Zuletzt wurde das Team der Politessen von 18 auf 21 aufgestockt.