Bochum / Hattingen / Witten. Neue Hoffnung für das Solebecken im Freizeitbad Heveney: Vielleicht ist noch eine Reparatur möglich. Derweil liegen die Besucherzahlen 2018 vor.

Das Freizeitbad Heveney verzeichnet für 2018 eine leicht erhöhte Besucherzahl. Daran gelte es anzuknüpfen, sagt Jürgen Hecht, Geschäftsführer der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr, und hofft insbesondere, dass das Solebecken bald wieder zur Verfügung steht.

384.000 Gäste wurden im vergangenen Jahr gezählt: 9000 mehr als 2017. Der Super-Sommer lockte 13.000 Kinder und Erwachsene mehr ins Bad. Dagegen ging es in der Sauna bergab: um 4000 auf 189.000 Besucher. Eine Entwicklung, die Hecht vor allem den massiven Problemen mit dem Solebecken zuschreibt, das für viele Saunagäste wichtig ist. Umso bitterer, dass das Becken undicht ist, zuletzt täglich 80 Kubikmeter Wasser verlor, nur noch mangelhaft beheizt werden konnte und seit Dezember komplett außer Betrieb ist.

Bad-Chef: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Die Planungen für ein neues Becken sind angelaufen. Allein die Bauzeit würde sechs Monate umfassen. Die Kostenfrage (die Rede ist von 500.000 Euro) ist noch ungeklärt. Der Aufsichtsrat soll sich in Kürze damit befassen. Zuvor startet das Freizeitbad in diesen Tagen einen letzten Versuch. Das Becken wurde noch einmal mit Wasser gefüllt. „Wir wollen genau prüfen, wo das Wasser abfließt, um es vielleicht doch bei einer Reparatur belassen zu können, die deutlich preiswerter und schneller wäre“, so der Bad-Chef. Welche Chancen er dieser Variante einräumt? Hecht: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

Frühjahrsaktion für Alleinerziehende

Investiert wurde in Heveney bereits im vergangenen Jahr: unter anderem in eine neue Heizungsanlage (155.000 Euro) und in die neue Kelo-Sauna, die mit Event-Aufgüssen zahlreiche Freunde gefunden hat. Die Rutsche soll verlängert und für Wettbewerbe mit einer Zeitmessung versehen werden. Der Bad-Besuch soll zumindest im Frühling auch für Eltern erschwinglich werden, die auf jeden Euro achten müssen: Alleinerziehende zahlen für bis zu zwei Kinder im April und Mai keinen Eintritt. Weitere Preiserhöhungen wie zuletzt zum Jahreswechsel schließt Hecht „für die nächsten zwei Jahre aus. Das ist sicher“.

Im WAZ-Gespräch bekräftigte der Geschäftsführer seinen Vorstoß, Kemnade zum Standort eines neuen Spaßbades zu machen. Wie berichtet, planen die „Wasserwelten Bochum“ ein sportgerechtes Freizeitbad mit Schwimmhalle, Freibad, Sprungturm, Sauna und mehr. Vom großen Wurf spricht „Wasserwelten“-Chef Berthold Schmitt. 40 Millionen soll die Anlage kosten. Entstehen soll sie, so die derzeitige Planung, in Höntrop.

Plädoyer für gemeinsames Großbad

Der Wettbewerb zwischen den Bädern sei schon jetzt „ruinös“, sagt Jürgen Hecht. Ein neues Spaßbad würde den bestehenden Bädern in der Region zusätzlich das Wasser abgraben – „zu Lasten der Steuerzahler“. Vernünftig wäre es daher, das Bochumer Großbad gemeinsam am Kemnader See zu bauen. Dazu könnten Teile des Freizeitbades Heveney, etwa der Saunabereich, erhalten und um moderne und zeitgemäße Neubauten ergänzt werden. „Das wäre in der Summe erheblich effizienter, als woanders ganz neu zu bauen.“

Dass das Spaßbad, wenn auch nur knapp, auf Wittener Stadtgebiet entstehen würde, dürfe in der viel beschworenen „Metropole Ruhr“ nicht entscheidend sein. „Die Stadt Bochum ist ja sowohl bei der Freizeitgesellschaft als auch den Wasserwelten Gesellschafter.“ Nun gelte es, die Idee in den Gremien zu besprechen.

Saisoneröffnung am 31. März

Zuvor wird am Kemnader See traditionell die Freiluftsaison eröffnet. Am Sonntag, 31. März, gibt’s im Hafen Heveney ab 11 Uhr Musik mit dem Shanty-Chor „Die Ruhrkadetten“. Die MS Kemnade dreht wieder ihre Runden. Die Schwäne werden aus ihrem Winterquartier zu Wasser gelassen. Im Bad beginnt die Freibadesaison.