Bochum. Seit der Verlängerung der Öffnungszeiten kommen mehr Besucher in die städtischen Bäder. Aber die Stadt plant noch weitere Verbesserungen.
Die erweiterten Öffnungszeiten in den städtischen Bädern zeigen erste Erfolge: Im Januar und Februar wurden fast 20 Prozent mehr Besucher gezählt als in den ersten beiden Monaten 2018. Die „Wasserwelten“ als neue Bädergesellschaft unter dem Dach der Stadtwerke werten die Zahlen als Erfolg.
Jeder Bochumer besuchte im vergangenen Jahr statistisch 1,5 Mal im Jahr ein städtisches Bad. „Das muss besser werden“, hat sich „Wasserwelten“-Chef Berthold Schmitt vorgenommen. Köln, seine frühere Wirkungsstätte, setzt für ihn mit 2,6 Besuchen pro Jahr eine Zielmarke. Um darauf zuzusteuern, wurden die Öffnungszeiten der Hallenbäder zum Jahresbeginn um 30 Prozent ausgeweitet.
Umstellung auf Drei-Schicht-Betrieb
19,5 zusätzliche Stunden pro Woche schlagen für jedes Bad zu Buche. Frühschwimmer können bereits ab 6.30 Uhr ihre Bahnen ziehen. Am Wochenende währt der Badespaß fortan bis 19 Uhr; bisher war samstags um 15.30 Uhr, sonntags um 13.30 Uhr Feierabend. Und: Auch der Montag ist jetzt ein Badetag. Eine Umstellung vom Zwei- auf Drei-Schicht-Betrieb macht’s personell möglich.
Ermutigend seien die ersten Erfahrungen, heißt es bei den „Wasserwelten“. Gab es im Januar und Februar 2018 noch 29.018 Besucher, waren es 2019 im gleichen Zeitraum 34.319: ein Plus von mehr als 5000 Badegästen. Querenburg (von 10.100 auf 15.125), Langendreer (von 5210 auf 6265) und Linden (von 7124 auf 8313): Die Zuwächse sind beachtlich. Allein in Hofstede ging die Besucherzahl von 6584 auf 4616 zurück. Das Bad war aber bis Mitte Januar wegen Reparaturen geschlossen.
Längere Zeiten allein genügen nicht
„Gut angenommen werden vor allem die neuen Öffnungszeiten am Montag und die erweiterten Zeiten an den Wochenenden“, berichtet „Wasserwelten“-Sprecher Kai Krischnak. Bei der Stadtverwaltung hatte es früher stets geheißen, dass die Bäder samstags und sonntags ab der Mittagszeit gerade von Familien kaum genutzt würden. Das scheint nun anders zu sein. „Warum auch nicht?“, sagt Berthold Franz (33), der regelmäßig mit seinem vierjährigen Sohn das Nordwestbad besucht. „Es war doch total irre, ein Bad samstags und sonntags am Nachmittag zu schließen – also dann, wenn die meisten Menschen Zeit haben.“
Bäder müssen attraktiver werden
„Wasserwelten“-Chef Schmitt weiß gleichwohl: Längere Öffnungszeiten genügen nicht. Die Bäder müssen auch attraktiver werden. Noch in diesem Jahr sind daher mehrere Bauprojekte geplant. Die Empfangsbereiche in allen Bädern werden offener und kundenfreundlicher gestaltet. Das Freibad Werne erhält ein neues Eingangsgebäude. In Langendreer wird es einen barrierefreien Zugang geben. Die Fassade, das Dach und die Umkleiden in Linden werden saniert, die Spielplätze in Hofstede und Südfeldmark auf Vordermann gebracht.
Zudem soll die Sauna im Nordwestbad modernisiert werden. Die Schwitzhütten gelten allgemein als veraltet und wenig verlockend. Lediglich 14.300 Besucher lösten im Vorjahr ein Sauna-Ticket.
>>Größere Nachfrage nach Gymnastik im Wasser
Die höheren Besucherzahlen sind auch auf die Aqua-Kurse zurückzuführen. Dank der erweiterten Öffnungszeiten konnten die Termine zum Jahresbeginn aufgestockt werden. Folge: Gab es im Januar/Februar 2018 noch 2119 Kursteilnehmer, nutzten in den ersten beiden Monaten dieses Jahres 3132 meist ältere Badegäste die Gymnastik im Wasser.
Die Öffnungszeiten sowie die Saunazeiten und Warmbadetage sind auf www.wasserwelten-bochum.de aufgeführt.