Hamme. . Die mit Altlasten verdreckte Fläche an der Overdyker Straße kann durch ein Sonderprogramm saniert werden. Das Areal liegt seit acht Jahren brach.
Nach jahrelangem Stillstand kommt jetzt Bewegung in die Wohnungsbau-Planung an der Overdyker Straße. Dort soll Bauland aktiviert werden für frei- und sozial-geförderte Wohnungen. Die Stadt ließ wegen städtebaulicher Missstände die ehemaligen Asylunterkünfte abreißen.
Rudolf Malzahn, Ehrenvorsitzender des SPD-Ortsvereins Hamme, erzürnt sich: „Seit über acht Jahren ist keine Veränderung oder Entwicklung vor Ort feststellbar.“ Immer wieder habe die Orts-SPD auf eine planerische und bauliche Entwicklung hingewirkt. 2013 gab es einen Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan, „der immer noch – genau wie das Gelände vor Ort – unbearbeitet blieb“.
Drei Gebote sind eingegangen
Wegen vorhandener Altlasten, so teilte die Verwaltung 2016 auf Anfrage von Sascha Dewender, CDU-Ratsmitglied, mit, sei dort lediglich eine Straßenrandbebauung möglich. Damit wurde das Wohnbauprojekt Overdyker Straße abgespeckt. Die Stadt bot dieses Grundstück zwischen 2016 und 2017 zum Verkauf an für den Bau von Mehrfamilienhäusern. Drei Gebote gingen ein, so schildert es die Verwaltung, bislang aber sei es zu keiner Projektentwicklung gekommen.
Ausgang der Abstimmungsgespräche abwarten
Nun aber tut sich etwas. Die Stadt kann ein Sonderförderprogramm zur Brachflächenmobilisierung für die Bodenkontaminationen nutzen. Das Amt für Liegenschaften erläuterte dazu im jüngsten Strukturausschuss: Da eine Gesamtsanierung auch auf die Straßenrandbebauung erhebliche Auswirkungen hat (Erschließungsflächen, Kanalbau), wurde mit dem Höchstbieter aus der befristeten Ausschreibung vereinbart, den Ausgang der Abstimmungsgespräche mit dem der Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV) abzuwarten.
Lob an die Verwaltung
Rudolf Malzahn: „Ein Lob an die Verwaltung, denn sie hat es geschafft, dass der Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung über die städtische Bewerbung positiv entschieden hat. Somit kann das hintere Gelände altlastenfrei saniert und gestaltet werden.“ Er sieht dadurch die Chance, auch den großen hinteren Bereich zur Kleingartenanlage für Bauland zu aktivieren und zu nutzen. „Das wird zu einer Belebung des Stadtteils führen.“
Sascha Dewender: „Ich bin froh, dass nun offenbar wieder Bewegung in die Planung kommt. Ein ernsthaft interessierter Investor konnte bislang nämlich nicht gefunden werden, weil die rückwärtige Fläche zur Overdyker Straße zuerst von Altlasten befreit werden muss. Erst danach kann die Wohnbebauung kommen.“