Bochum. . Der Bankraub in Werne ist laut Polizei teilweise geklärt. Die Polizei hat einen der zwei Tatverdächtigen gefasst. Der andere ist weiter flüchtig.
Zwei Tage nach dem bewaffneten und maskierten Raubüberfall auf die Sparkassenfiliale auf dem Werner Hellweg hat die Kripo die beiden Tatverdächtigen ermittelt. Der Haupttäter soll ein 45-jähriger Mann sein. Er ist der Polizei einschlägig bekannt, aber noch auf der Flucht. Sein mutmaßlicher Komplize ist ein 37-jähriger Mann aus Harpen. Er ist hingegen gefasst. Gegen ihn wurde am Donnerstag ein U-Haftbefehl erlassen.
Rückblick: Am vergangenen Dienstagnachmittag hatte ein maskierter Täter die Sparkasse am Werner Hellweg 484 überfallen. Unter Vorhalt einer Schusswaffe erpresste er von einem Mitarbeiter eine niedrige vierstellige Geldsumme. Anschließend flüchtete er mit einem zuvor an der Wittener Straße gestohlenen roten Pizza-Auslieferungsfahrzeug. Auf dem Beifahrersitz saß ein Komplize.
Massiver handfester Streit zwischen einem Pärchen
Am Morgen darauf, am Mittwoch, wurde die Polizei zu einer Schlägerei an der Haydnstraße im Rosenbergviertel gerufen. Drei Menschen wurden bei einer massiven Schlägerei in einer Wohnung so schwer verletzt, dass sie stationär ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Laut Polizei hatte es zwischen einem 31-Jährigen und seiner Partnerin (38) einen heftigen handfesten Streit gegeben, wohl wegen Eifersucht. Als der Wohnungsinhaber (37) erschien, schlug dieser ebenfalls sehr massiv auf den 31-Jährigen ein, der kurz danach aus der Wohnung flüchtete.
Genau zu diesem Zeitpunkt erschien ein 45-jähriger Mann vor der Wohnung – mit dem roten Pizza-Taxi von dem Bankraub (obwohl danach in den Medien bereits seit dem Vortag ganz konkret mit Kennzeichenangabe gefahndet wurde). Als er die Rettungssanitäter bemerkte, die sich bereits um die drei Verletzten kümmerten, flüchtete er zu Fuß vom Tatort. Das Auto ließ er stehen.
Hauptverdächtiger hat in Bochum keinen festen Wohnsitz
Für die Kripo steht bereits fest, dass sich alle vier Personen kennen und sich in der Nacht nach dem Bankraub in der Wohnung des 37-Jährigen aufgehalten haben. Dort konsumierten sie Drogen. „Der Wohnungsinhaber und der noch flüchtige 45-Jährige sind dringend tatverdächtig, den Banküberfall begangen zu haben“, sagte ein Polizeisprecher. Die Geldbeute und die Tatwaffe sind bisher nicht aufgetaucht.
Der 31-Jährige und seine Freundin befinden sich nicht mehr in stationärer Behandlung. Der 31-Jährige sitzt jetzt in U-Haft wegen gefährlicher Körperverletzung. Der 37-Jährige liegt aber weiter in einem Krankenhaus – in einem Justizkrankenhaus.
Nach dem mutmaßlichen Haupttäter, der in Bochum keinen festen Wohnsitz hat, hatte die Polizei zunächst mit einem Hubschrauber gesucht, aber ohne Erfolg. Sie fahndet jetzt weiter mit Hochdruck nach ihm.
Die Sparkasse hat für Hinweise, die zu seiner Ergreifung führen, 1500 Euro Belohnung ausgesetzt.
„Bankraub ist das Dümmste, das man machen kann“
„Bankraub ist das Dümmste, das man machen kann“, sagte einmal der Vorsitzende Richter einer Bochumer Strafkammer. Er meinte damit, dass die Beuteerwartung heute nicht mehr sehr hoch ist, weil nicht mehr so viel Bargeld in den Filialen liegt, gleichzeitig aber die gesetzlichen Mindeststrafen sehr hoch sind. Mit scharfer Waffe Geld in einer Bank zu erpressen, wird im Regelfall mit mindestens fünf Jahren Haft bestraft, mit nicht scharfer Waffe sind es mindestens drei Jahre - unabhängig davon, ob jemand verletzt wird.