bochum. . Muss der Rosenmontagszug in Linden wie vor drei Jahren abgesagt werden? Es gibt Sturmwarnungen. Gefeiert wird in Bochum aber auch andernorts.

Die Vorhersagen: stürmisch. Die Vorbereitungen: erledigt. Die Vorfreude: riesig! Nach dem vielerorts feucht-fröhlichen Auftakt an Weiberfastnacht drehen die Narren ab heute mächtig auf. Die WAZ informiert darüber, was an den tollen Tagen in Bochum wichtig ist.

Ist der Umzug in Gefahr?

Nach aktuellem Stand nicht. Zwar werden für Rosenmontag (4.) Sturmböen mit 60 bis 80 km/h angekündigt. „Das würde aber keine Absage erforderlich machen“, sagt Frank Pätzold von der Werbegemeinschaft in Linden. Zuletzt war der Umzug vor drei Jahren abgeblasen worden – damals allerdings bei drohenden Orkanböen von 90 bis 120 km/h. Eine Entscheidung soll am Sonntag, möglicherweise auch erst bei einer Krisensitzung am Montagmorgen fallen. Pätzold: „Derzeit sind wir zuversichtlich.“

Sind die Besucher sicher?

Die Behörden und die Werbegemeinschaft haben ihr Sicherheitskonzept für den Lindener Umzug nochmals verschärft. 68 Wassercontainer (im Vorjahr waren’s 14) blockieren die Zufahrten zur Hattinger Straße. Erstmals werden drei mobile Metallsperren eingesetzt – so wie 2018 beim Weihnachtsmarkt in der City. Allein die Werbegemeinschaft stellt 18 Sicherheitskräfte. „Der Aufwand wird immer größer und vor allem teurer“, sagt Pätzold. Bald könnte das Ende der Fahnenstange erreicht sein.

Wann kommt der Zug?

Um 14.11 Uhr setzt sich der „Lindwurm“ in Bewegung. Alle Seitenstraßen sind ab 11 Uhr gesperrt. 33 Vereine und Gruppen machen mit. Magisches Motto: „Linden verzaubert!“ 30.000 Besucher werden erwartet. Die Party nach dem Zug fällt aus, nachdem es hier zuletzt zu Saufgelagen gekommen war.

Was ist zu beachten?

„Echt aussehende Waffen und gewaltverherrlichende Kostüme haben im Karneval nichts zu suchen“, warnt die Polizei. Große Taschen oder Rucksäcke sollten besser nicht zum Umzug mitgenommen werden. Achtung: In dem Gedränge könnten Taschendiebe versuchen, schnelle Beute zu machen.

Wo wird sonst gefeiert?

Umsonst und draußen am heutigen Samstag auf dem Husemannplatz. Um 11 Uhr beginnt das jecke Biwak mit Musik und Tanz. Erstmals haben sich Prinzenpaare u.a. aus Herne, Herten und Hattingen angesagt. Am Rosenmontag geht’s um 10 Uhr mit dem Rathaussturm heiter weiter. Im Ratssaal werden ausnahmsweise keine Reden, sondern Tanzbeine geschwungen.

Gibt’s einen Party-Tipp?

Klar doch: den Mummenschanz, Bochums größtes und kreativstes Kostümfest in der Rotunde im Bermudadreieck mit Rock und Soul u.a. mit der formidablen Jim-Rockfort-Band. Heute um 20.30 Uhr geht’s los. Es gibt noch Karten bei Elpi, in der Tourist-Info und ab 20 Uhr an der Abendkasse (30 Euro). Wer am Rosenmontag weiter feiern will: Der Ratskeller setzt ab 11 Uhr seine Karnevalsparty fort.

Wann ist im Rathaus Schluss?

Bis 11 Uhr haben die Bürger am Rosenmontag Zeit, bei der Stadtverwaltung ihre Angelegenheiten etwa im Bürger- und Ausländerbüro sowie im Standes- und Straßenverkehrsamt zu erledigen. Ab 12 Uhr ist das Rathaus dicht.

Und die Karnevalsmuffel?

Die haben freie Bahn beim Shoppen. Erfahrungsgemäß sind vor allem die Innenstadt und der Ruhrpark am höchsten närrischen (und für viele Arbeitnehmer freien) Feiertag gut besucht – ganz ohne Helau und Tätärä.