Bochum. . Vier Bochumer Schulen arbeiten beim inklusiven Tanzprojekt zusammen. Projektpartner ist das Klavierfestival Ruhr. Nun wird das Ergebnis gezeigt.

Als Michael Braß vor zwei Jahren als Schulleiter an das Heinrich-von-Kleist-Gymnasium im Bochumer Norden wechselte, brachte er viele Ideen mit. Eine war, auch an seiner neuen Schule eine Kooperation mit dem Klavierfestival Ruhr auf den Weg zu bringen. An den beiden Duisburger Gymnasien, an denen er zuvor war, gab es diese.

Aus der Idee ist Wirklichkeit geworden. Am Sonntag (24.) zeigen ab 17 Uhr ganz viele Schülerinnen und einige Schüler von vier Schulen aus dem Bochumer Norden im Musikforum das Ergebnis einer mehrmonatigen, inklusiven Projektarbeit. Die Aufführung ist lange ausverkauft, alle 800 Plätze im großen Saal werden besetzt sein. Bei 63 Schülerinnen und drei Schülern von vier Schulen ist das nicht verwunderlich. Da kommen Vater, Muter, Großeltern, Geschwister, Onkel, Tante und Bekannte.

Begleitung durch zwei Pianisten

Unter der Leitung von Erika Pico und Bianca Pulungan haben Schüler der Frauenlob-Grundschule, der Hilda-Heinemann-Schule, einer Förderschule mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“, der Anne-Frank-Realschule und der Heinrich-von-Kleist-Schule eine Choreographie zu Igor Strawinskys Werk „Le Sacre du printemps“ einstudiert. Erst jede Gruppe für sich, dann alle zusammen in der Aula des Schulzentrums Gerthe. Da dann auch mit den beiden Festival-Pianisten Fabian Müller und Lorenzo Soulès.

Die beiden Festival-Pianisten Fabian Müller (re.) und Lorenzo Soulès
Die beiden Festival-Pianisten Fabian Müller (re.) und Lorenzo Soulès © Ingo Otto

Sie spielen bei dem ausgewählten Stück von Strawinsky immer gleichzeitig. „Das ist ein Stück, das auch ohne Tanz lebt“, sagt Müller. „Das Projekt fordert Kinder, die klug sind. Und es zeigt, dass alle Kinder klug sind.“

Müller war schon als Schüler beim Ausbildungsprojekt des Klavierfestivals in Duisburg dabei. Dort gibt es das Projekt bereits mehr als zehn Jahre. Die Proben und die Aufführung in Bochum sollen daher auch nur der Anfang ein langjährigen Kooperation werden. Dabei sollen, so hatte es Bleek bereits bei den Projekten in Duisburg gesagt, keine „spektakulären Blitzergebnisse für medienwirksame Glanzproduktionen“ im Mittelpunkt stehen, sondern die beharrliche Arbeit mit Kindern und Schulen. An dieser Stelle eben denen im Bochumer Norden.

Alle Kinder sollen miteinander in Kontakt kommen

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An der Frauenlob-Grundschule kommen die Kinder aus der Tanz-AG. Von der Realschule ist es der Abschluss-Jahrgang. „Eines der Ziele ist,“, sagt Tobias Bleek, „dass alle Schüler miteinander in Kontakt kommen.“ Sie tanzen ja schließlich auch alle miteinander.

Damit sie das weiterhin machen können, werden allerdings zukünftig Fördergelder und Spenden benötigt.