Bochum. Das Anwaltsinstitut DAI investiert acht bis neun Millionen Euro in ein Seminar- und Verwaltungsgebäude: dort, wo früher Stahl gekocht wurde.

Wo früher Stahl gekocht wurde, werden bald Rechtsanwälte und Notare aus- und weitergebildet. Das Deutsche Anwaltsinstitut (DAI) hat am Montag auf dem ehemaligen Industriegelände in der Innenstadt-West, am Gerard-Mortier-Platz 3, den ersten Spatenstich für ein hochmodernes Seminar- und Verwaltungsgebäude gesetzt. Das DAI investiert acht bis neun Millionen Euro in das Projekt, das im Herbst 2020 eröffnet werden soll.

„Das dreigeschossige Gebäude wird auf insgesamt 2712 Quadratmetern bis zu 150 Teilnehmern und 50 Mitarbeitern einen modernen Lern- und Arbeitsplatz bieten“, sagt DAI-Geschäftsführerin Dr. Katja Mihm.

Alter Standort ist zu klein geworden

Noch ist das DAI an der Universitätsstraße 140 ansässig. Doch die dortigen 1600 Quadratmeter sind für den Bedarf zu klein geworden. Im neuen Gebäude werden die Dozenten und Teilnehmer auch auf eine viel modernere Technik zurückgreifen können.

Der Standort Bochum ist einer von dreien in Deutschland. Weitere gibt es in Berlin und Heusenstamm bei Frankfurt am Main. „Die bewusste Entscheidung für den Standort Bochum manifestiert die Verbundenheit des Deutschen Anwaltsinstituts mit seiner Heimat, denn vor nunmehr 65 Jahren wurde das DAI im Herzen Bochums gegründet“, erklärt DAI-Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Durchlaub. „Wir freuen uns, den Bau wachsen zu sehen.“

„Sehr hochwertige Bürofläche“

Er wird auf den insgesamt 350.000 Quadratmetern ehemaliger Industriefläche stehen, auf der der landeseigene Betrieb NRW Urban 40.000 Quadratmeter gewerbliche Neubaufläche entwickelt hat. „Es handelt sich um eine sehr hochwertige Büro- und Dienstleistungsfläche. Da passt das DAI hervorragend rein“, sagt Rouven Beeck von der Bochumer Wirtschaftsentwicklung, die das Gelände mit NRW Urban vermarktet. Der Bochumer Architekt Rainer Kemper („Kemper, Steiner & Partner“), der das DAI-Gebäude plant, sagte beim Spatenstich zuversichtlich: „Das ganze Quartier entwickelt sich, wie sich Bochum entwickelt.“

Neun Baufelder sind noch frei

Sechs Schaufeln zum ersten Spatenstich.
Sechs Schaufeln zum ersten Spatenstich. © Joachim Hänisch

Bereits jetzt stehen dort neben dem Jahrhunderthaus die Gebäude der „Kultur Ruhr GmbH“ (Veranstalter der Ruhr-Triennale), die Web-Individualschule (Schule übers Internet) sowie der Rohbau eines Hotels. Noch frei sind neun Baufelder mit insgesamt rund 10.500 Quadratmetern Fläche: Am Gerard-Mortier-Platz sind es vier, an der Wattenscheider Straße drei und an der Gahlenschen Straße zwei. Von allen neun Baufeldern sind bereits drei reserviert.

Das DAI ist nach eigenen Angaben eines der größten Fortbildungsinstitute für Rechtsanwälte und Notare in Deutschland und führt jährlich bundesweit 900 Veranstaltungen mit mehr als 47.000 Teilnehmern durch.