Bochum. . Sanierung der Villa Marckhoff soll bis 2020 abgeschlossen sein. Zum 60. Museumsgeburtstag findet die städtische Sammlung hier einen festen Platz.
Der Name „Villa Marckhoff-Rosenstein“ mag nicht jedem in Bochum bekannt sein, aber jeder in Bochum kennt das wuchtige Gebäude am Goetheplatz direkt neben der Schule. Gut möglich, dass das stattliche Bürgerhaus bald zunehmend Aufmerksamkeit erregen wird. Der Einzug der städtischen Kunstsammlung ist abgemachte Sache und soll bis 2020 erfolgt sein.
Die Politiker im Kulturausschuss hörten die Nachricht jüngst mit Freuden, nachdem sie sich bei einem Vor-Ort-Termin in der direkt neben dem Museum liegenden Altbau selbst ein Bild machen konnten: „Von Außen ist nicht zu sehen, wie weit die Sanierungsarbeiten im Innern bereits fortgeschritten sind“, stellte etwa Klaus-Peter Hülder, kulturpolitischer Sprecher der UWG/Freie Bürger, bei der Begehung der Villa-Baustelle fest.
Neubau wurde 1983 eröffnet
Museumschef Hans Günter Golinski erläuterte ausführlich die Pläne für das neue, alte Haus, dessen Fassade vor einigen Jahren bereits, kofinanziert durch private Spenden, auf Vordermann gebracht worden war. 2020 sollen alle Arbeiten in der Villa abgeschlossen sein, dann soll endlich die museumseigene Sammlung präsentiert werden können – bei kostenfreiem Eintritt.
Der Marckhoff-Ausbau ist seit Jahren ein Thema und war oft genug durch manche Verzögerungen finanzieller, aber auch baulich-statischer Art ins Hintertreffen geraten. Dass der Eröffnungstermin nun ins Jahr 2020 fällt, ist ein schöner Zufall, denn das nächste Jahr ist auch ein Jubiläumsjahr: Das „Museum Bochum – Kunstsammlung“ wurde 1960 in einer (abgerissenen) Villa an der Bergstraße eröffnet und 1983 durch den Neubau der dänischen Architekten Jørgen Bo und Vilhelm Wohlert erweitert. Die kommunale Kollektion umfasst Kunstwerke aus dem 20. Jahrhundert, unter anderem von Lovis Corinth, Wilhelm Morgner, Willi Baumeister, Francis Bacon und Nam Yune Paik.
Gut 5000 Kunstwerke sind im städtischen Besitz
Sie schlummern, da der Neubau auf Wechselausstellungen hin angelegt worden war, zumeist in den Katakomben des Museums und werden nur temporär ausgestellt. Etwa 5000 zum Teil hochkarätige Kunstwerke befinden sich in städtischem Besitz. „Für eine dauerhafte Ausstellung fehlte uns bislang der Platz“, so Direktor Golinski. Die Folge: „Unser Haus wird als Kunsthalle mit wechselnden Ausstellungen wahrgenommen, aber nicht als Museum.“
Doch das soll sich jetzt ändern. Um das erste Obergeschoss der Villa Marckhoff künftig als Ausstellungsfläche nutzen zu können, führt die Stadt seit September im ganzen Haus umfangreiche Arbeiten durch. Vor allem die Statik des Gebäudes erwies sich als Herausforderung. Auch die Elektrik, die sanitären Anlagen und Heizung werden auf den aktuellen Stand gebracht. Für den Umbau und die Sanierung der Villa stehen laut Golinski 1,5 Millionen Euro im städtischen Haushalt bereit.