bochum. Viele Menschen sind nach dem brutalen Mordfall in Hordel verunsichert. Die Polizei gibt Tipps, wie Häuser und Wohnungen gesichert werden können.

Nach dem Mord an dem 68-jährigen Besitzer eines Hauses in der Hordeler Kappskolonie setzt die Mordkommission der Polizei ihre intensive Ermittlungsarbeit fort. Derzeit läuft und der Leitung von Kriminalhauptkommissarin Daniela Stiens die Frühbesprechung auf dem Polizeipräsidum. Dort werden von den jetzt rund 20 Beamtinnen und Beamten neueste Erkenntnisse zusammengetragen und gewichtet. Besonders die Auswertung Dutzender Hinweise benötigt viel Zeit. Denn hinter jeder noch so kleinen Spur könnte sich ein entscheidendes Detail verbergen.

Hotline zur Mordkommission: 0234/ 909-50 36

Weiterhin freigeschaltet für die „MK Hordel“ ist die direkte Rufnummer zu den Ermittlern. Hier werden Zeugenhinweise entgegengenommen. Unter der 0234/ 909-50 36 sind die Ermittler rund um die Uhr zu erreichen. Auch jeder noch so kleine Hinweis kann zur Aufklärung dieses brutalen Verbrechens führen. Die Polizei bittet die Bevölkerung weiterhin um Mithilfe.

Unterdessen fühlen sich viele Menschen, Anwohner, die zum Teil schon 40 Jahre in der scheinbar so idyllischen alten Bergarbeitersiedlung der Zeche Hannover wohnen, in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher. Eine Anwohnerin: „Ich habe in der ersten Nacht danach kaum ein Auge zugetan.“ Die Polizei weiß, dass nach einer solchen Tat das subjektive Unsicherheitsgefühl besonders groß ist.

Polizeisprecher Frank Lemanis sagt, dass es natürlich keine allgemeinen Hinweise dazu geben, könne wie man sich verhalten sollte, wenn die Einbrecher – wie aktuellen Fall – noch im Hause sind. „Im Zweifel ist aber der Rückzug die beste und vor allem sicherste Verhaltensweise.“ Niemand wisse, wie ein Täter in einer solchen Situation reagiere. Danach sei es aber wichtig, so schnell wie möglich den Polizei-Notruf zu wählen.

Zahl der Einbrüche ist zurückgegangen

Dabei geht die Zahl der Wohnungseinbrüche in den letzten Jahren eher zurück, auch dank einer neuen Strategie der Polizei. Wohnungseinbruchsradar, gezielte Schwerpunktkontrollen haben da offenbar zu Erfolgen geführt. „Vom Jahr 2017 bis zum Jahr 2018 ist die Zahl der Wohnungseinbrüche im Bereich der Kreispolizeibehörde Bochum um 22 Prozent zurückgegangen“, verrät Polizeisprecher Volker Schütte schon ein Detail aus der aktuellen Polizeistatistik, die in einigen Tagen vorgestellt werden soll.

Tipps zur Sicherheit in den eigenen vier Wänden

Das Landeskriminalamt hat eine Liste mit Präventionstipps zusammengestellt, damit die Menschen sich sicher fühlen können. Einige grundsätzliche Hinweise:

– Lassen Sie bei Wohnungs-/Haustüren mit Glasfüllung niemals innen den Schlüssel stecken.

Die Haus- oder Wohnungsschlüssel sollten niemals von außen stecken gelassen werden.
Die Haus- oder Wohnungsschlüssel sollten niemals von außen stecken gelassen werden. © Lutz von Staegmann

– Vermeiden Sie es, Schlüssel draußen zu verstecken, um sich z. B. bei einem unfreiwilligen Aussperren helfen zu können, denn: Einbrecher kennen jedes Versteck.
– Verschließen Sie Fenster, Balkon und Terrassentüren, auch wenn Sie nur kurz weggehen – denn gekippte Fenster sind offene Fenster. Lassen Sie Rollläden nur nachts herunter.
– Lassen Sie Wohnung oder Haus bei längerer Abwesenheit durch Verwandte, Bekannte, Nachbarn oder gegebenenfalls „Haushüter“ bewohnen oder bewohnt erscheinen: Briefkasten leeren, Rollläden, Vorhänge, Beleuchtung, Radio und Fernseher unregelmäßig betätigen.

In Bochum gibt es eine Sicherheitspartnerschaft zwischen Polizei und Bogestra unter dem Motto Riegel vor.
In Bochum gibt es eine Sicherheitspartnerschaft zwischen Polizei und Bogestra unter dem Motto Riegel vor. © Ingo Otto

– Informieren Sie Ihre Nachbarn über den Einsatz von Zeitschaltuhren für Rollläden, Beleuchtung, Radio etc. Lassen Sie Wertsachen nicht offen zu Hause herumliegen. Markieren Sie Ihre Wertgegenstände (Gravur, UV-Stifte etc.) eindeutig und notieren Sie die wichtigsten Daten in einer Wertgegenstandsliste. Fotografieren Sie schwer zu beschreibende Gegenstände. Bewahren Sie besonders Wichtiges oder Wertvolles (z. B. Dokumente, Sparbücher, Sammlungen, Gold oder Schmuck), das Sie nur selten brauchen, bei Ihrem Geldinstitut im Schließfach auf.

– Achten Sie auf unbekannte Personen und/oder verdächtige Situationen „nebenan“. Alarmieren Sie bei Verdacht sofort die Polizei über Notruf 110. Informationen gibt es auch im Netz unter der Seite www.riegelvor.nrw.de