Bochum. Neue Details zum Mord in Bochum-Hordel: Der Kopf des 68-jährigen Opfers war nahezu komplett zugeklebt. Brutales Vorgehen der Täter.

Auf eine äußerst brutale Weise ist der 68-jährige Hausbesitzer in seinem Einfamilienhaus in Hordel ermordet worden. Die Polizei bestätigt jetzt Recherchen der WAZ, dass die Täter ihr Opfer massiv mit Klebeband umwickelt haben. Nahezu der komplette Kopf, selbst Mund uns Nase, seien demnach zugeklebt worden. Das Ergebnis der Obduktion hatte bereits ergeben, dass der Mann „eines nicht natürliches Erstickungstodes“ gestorben sei. Der 68-Jährige war außerdem so fest an Armen und Beinen gefesselt, dass er sich überhaupt nicht mehr hat bewegen können.

Mordkommission arbeitet mit Hochdruck

In den Nachmittagsstunden des vergangenen Montags, 4. Februar, waren bisher noch unbekannte, vermutlich nicht Deutsch sprechende Täter in eine Doppelhaushälfte in der kleinen Anliegerstraße „Sechs-Brüder-Straße“ in der Kappskolonie in Bochum-Hordel eingedrungen. Die auf rund 20 Beamtinnen und Beamte aufgestockte “Mordkommission Hordel“ arbeitet mit Hochdruck an der Aufklärung.

Ein Streifenwagen passiert am Mittwochnachmittag den Tatort in Hordel.
Ein Streifenwagen passiert am Mittwochnachmittag den Tatort in Hordel. © Svenja Hanusch

Nach der Vernehmung der stark gehbehinderten 71-jährigen Lebenspartnerin des Opfers geht die Polizei davon aus, dass bei der Rückkehr des Paares gegen 15.25 die beiden Täter schon im oder am Haus gewesen sein müssen. Während sich ihr Lebenspartner im Garten aufhielt, traf die Frau im Hausflur plötzlich auf die beiden maskierten und dunkel gekleideten Einbrecher. Direkt nach dem Aufeinandertreffen brachten die Täter die 71-Jährige zu Boden und deckten sie mit Kleidungsstücken zu, so dass sie fortan nichts mehr sehen konnte.

Haus über rund zwei Stunden durchwühlt

Der 68-Jährige wurde danach ebenfalls zu Boden geworfen und mit Klebeband beinahe am ganzen Körper umwickelt, so dass er sich nicht mehr rühren konnte und erstickt ist. Währenddessen hörte die 71-Jährige, dass die Täter das Haus über rund zwei Stunden komplett durchsuchten. Da sich im Gebäude sehr viele Gegenstände befinden – der Wohnungsinhaber soll häufig Trödelmärkte besucht haben – kann die Polizei noch nicht sagen, was und wieviel gestohlen worden ist.

Direkter Draht zur Mordkommission: 0234/ 909-50 36

Um 17.50 Uhr hat die Seniorin, nachdem sie keine Gehgeräusche der Täter mehr hören konnte, den Mut aufgebracht, den Notruf der Polizei zu wählen. Für die „MK Hordel“ ist heute eine Rufnummer speziell für Zeugenhinweise eingerichtet worden. Unter 0234/ 909-50 36 sind die Ermittler rund um die Uhr zu erreichen. Auch jeder noch so kleine Hinweis kann zur Aufklärung dieses brutalen Verbrechens führen. Die Beamten erhoffen sich insbesondere Hinweise zum Fluchtweg der Täter. Die „Sechs-Brüder-Straße“ ist über einen Fußweg mit der Stettiner Straße verbunden. In diesem Zusammenhang legt die Polizei Wert auf die Tatsache, dass es derzeit im Zusammenhang mit der aktuellen Tat keinerlei Hinweise auf einen weißen Lieferwagen mit ausländischem Kennzeichen gebe.