Bochum. Der Jugendclub des Zeitmaultheaters hatte seinen ersten Auftritt. Er bietet Raum für individuelle Entwicklung, Kulturförderung und Austausch.
Mit viel Begeisterung ging’s gestern im Zeitmaultheater zu. Auf der Bühne am Imbuschplatz hatten die „Maulhelden“ ihren ersten Auftritt, der neue Theaterclub für Jugendliche von zehn bis 16 Jahren.
Die Theaterpädagogen Hans Peters und Ronja Gerlach, die das Projekt vorbereitet haben, konnten die Vorfreude ihrer jungen Akteure kaum bremsen. Nachmittags fand eine erste Präsentation vor Publikum statt; klar, dass jede und jeder vor der Familie, vor Verwandten und Freunden einen guten Eindruck hinterlassen wollte. Die Performance setzte auf Ausdruck: Eins nach dem anderen, traten die Kinder aus der Gruppe hervor und verpassten sich selbstbewusst Attribute wie „Ich bin außerordentlich“, „mutig“, „ehrgeizig“. Die Vorstellung gipfelt im Statement „Ich bin ein Maulheld!“, was gleichzeitig das Motto für künftige, gemeinsame Bühnenaktivitäten darstellt.
Info zum Zeitmaultheater
Das seit 2008 bestehende Zeitmaultheater wird von dem Bochumer Autor und Regisseur Witek Danielczok geleitet. Die Spielstätte befindet sich in der ehemaligen St.-Vinzenz-Kapelle am Imbuschplatz 11.
Das ZM versteht sich als Uraufführungstheater; gespielt werden in erster Linie Stücke von Witek Danielczok. Zudem wird Künstlern unterschiedlichster Genres eine Bühne geboten.
„Dieser Theaterclub soll schaffen, woran es in vielen Bochumer Stadtgebieten mangelt: ein Ort des Miteinanders, der Raum bietet für individuelle Entwicklung, Kulturförderung und Austausch“, so Zeitmaultheater-Leiter Witek Danielczok. Er hatte seit drei Jahre die Idee, eine Jugendgruppe ins Leben zu rufen. Jetzt wurde der Wunsch durch Unterstützung der Stadtwerke im Rahmen ihrer „Zukunftsprojekte“-Förderung möglich.
Mit den „Maulhelden“ sollen sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche kulturell und in ihrer Entwicklung gefördert werden. Theater spielen erweitert Kreativität, Mut und Tatkraft; mit Aktionen im Stadtteil sollen demnächst die Blickwinkel und Gedanken, Probleme und Freuden der Jugendlichen nach außen getragen werden.
Einige der Kinder kommen aus Wohngruppen des benachbarten St.-Vinzenz-Jugendheims, andere Jungen und Mädchen reisen bis aus Witten an. An vielen Schulen wurde für die „Maulhelden“ Reklame gemacht. Am Ende fand sich ein gutes Dutzend theaterbegeisterter Teens zum Workshop an diesem Wochenende ein.
Einmal die Woche wird geprobt
Das Schnupperwochenende, das gestern Nachmittag mit Kaffee, Kuchen und Gesprächen im Kreis der Familien und Freunde ausklang, bildet gleichzeitig den Auftakt zu kommenden Taten. Einmal in der Woche, immer donnerstags, werden sich die „Maulhelden“ fortan treffen. Ziel ist es, im Laufe des Jahres zwei Stückentwicklungen herauszubringen, die dann auch im Spielplan des Zeitmaultheaters auftauchen sollen.