Bochum. . Die Grafikerin Stefanie Levers hat eine Schaufensterfront in Bochum gestaltet. Skurrile Wesen und Wimmelbilder beleben den öffentlichen Raum.

An sechs Schaufenstern der Witteler Passage fallen sie sogleich ins Auge: skurrile Wesen, ein Bochumer „Wimmelbild“ und ein verschlungenes Motiv zu Seefahrt & Fernweh. Direkt neben der Bushaltestelle Rathaus sind das echte Hingucker! Gestaltet hat sie Stefanie Levers. „Mitten in Bochum meine Arbeiten zu sehen, ist natürlich klasse!“, sagt die Grafikerin.

Dickes Skizzenbuch

Die Freiberuflerin aus Langendreer hat Kommunikationsdesign studiert, vor zehn Jahren machte sie sich selbstständig. „Ich übernehme Auftragsarbeiten, etwa die Gestaltung von Info-Grafiken oder Logos für Unternehmen.“ Darüber hinaus versucht sie, ihre Kreativität individuell auszuleben. Sie skizziert viel, eine dicke Kladde legt davon Zeugnis ab. So entstehen immer wieder aufs Neue niedlich-sonderliche Wesen und „Wimmelbilder“. Auf Postkarten, als Einzelbild oder als Buch-Illustrationen hält sie ihre filigrane Linienkunst lebendig.

Detail der Schaufenstergestaltung.
Detail der Schaufenstergestaltung. © Sebastian Sternemann

Auch in der Sold Out Gallery waren ihre unverwechselbaren Arbeiten schon ausgestellt. Über den Galeristen Tom Thrasher kam dann das Schaufensterprojekt zu Stande. „Die Ausgestaltung war Teil des Wright-Festivals für urbane Kunst, das von der Sold Out Gallery ausgerichtet wurde“, sagt Stefanie Levers. Deren Kooperation wiederum geht auf den „Tapetenwechsel“ von BO-Marketing zurück (siehe Info-Kasten).

Für Levers ergab sich so die Möglichkeit, ihre in der Regel nicht ganz so großen Grafiken richtig schön „aufzublasen“. „Meine Zeichnungen entstehen in Handarbeit, nicht am Computer“, sagt die Gestalterin, die ihr Metier von der Pike auf gelernt hat. Die ausgewählten Motive wurden digitalisiert und dann vergrößert. Dabei war darauf zu achten, dass nichts verpixelt oder verschwimmt. Bei den für die Schaufenster ausgewählten Motiven hat das perfekt geklappt. Man kann sich die freakig-niedlichen Monster und die wie Mandalas verdrehten Zeichnungen immer wieder ansehen und wird immer wieder Neues entdecken. Die Feingliedrigkeit ihrer Arbeiten ist das, was sie ausmacht. Sie, die Kunst. Und sie, die Künstlerin. „Beim Zeichnen den Linien zu folgen und sie auszuarbeiten, das ist fast wie Meditation für mich“, sagt Stefanie Levers.

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Wie lange ihre Werke an der Witteler Passage zu sehen sein werden, weiß die Bochumerin nicht. „Noch lange“, hofft sie. Das dürfte auch im Sinne der Passanten sein, die Stefanie Levers’ Kunstwerke auf sich wirken lassen können, die fantasievoll den öffentlichen Raum belebt. Ganz nebenbei, und mitten in Bochum!