Bochum. . Im Univercity-Verbund sind sieben der neun Hochschulen Bochums organisiert. Sarah Köthur ist die neue Leiterin des Projektbüros Univercity.

Mit diesem Satz könnte Sarah Köthur auch die Hauptperson in einem Werbefilm für Bochum sein. „Die Stadt hat mich angelächelt“, sagt die 36-Jährige und nennt damit einen der Gründe, warum sie den Weg hierhin gefunden hat. Seit dem 1. Januar ist sie die neue Leiterin des Projektbüros des Hochschulverbundes Univercity. Das ist der Zusammenschluss der Stadt, Bo-Marketing, der IHK Mittleres Ruhrgebiet, sieben der neun Hochschulen der Stadt und weiterer Netzwerkpartner.

Derzeit ist sie auf großer Kennenlernrunde. „Bis zum Ende des Monats habe ich Termine mit Vertretern von allen zwölf Partnern des Verbundes.“ Sie wolle sich ein genaueres Bild von den Hochschulen machen, wolle genauer wissen, worüber sie redet, wofür sie arbeitet, wofür sie wirbt.

Zwei Jahre in Kanada gearbeitet

Sie wohnt in Altenbochum. Ihr gefällt die offene Art der Ruhrgebietsmenschen. Geboren in Ibbenbüren, kennt sie den Bergbau. Das Bergwerk Ibbenbüren war eines der zwei letzten deutschen Steinkohlenbergwerke. „Das hilft“, sagt sie. „Wenn hier alle vom Bergbau reden, kann ich mitreden.“

Studiert hat sie in Osnabrück. Anglistik, Medienwissenschaften und Soziologie. Dort arbeitete sie bereits im Studierendensekretariat mit. Zwei Jahre war sie danach als Eventmanagerin in Kanada. Die vergangenen Jahre war sie in Iserlohn an der Hochschule zunächst für das Marketing zuständig, später übernahm sie die Leitung der Studienberatung. Um viele Themen, die auch den Univercity-Verbund beschäftigen, hat sie sich bereits gekümmert. „Als dann die Stellenausschreibung für das Projektbüro kam, passte es sehr gut.“

Verbund ist in der Stadt noch nicht sichtbar genug

Sie schätzt die Möglichkeiten der Stadt. „Sie hat sehr viel zu bieten. Ich gehe hier gerne raus. Und ich rede nicht nur vom Bermudadreieck.“ Sie habe aber natürlich immer noch den Blick einer Außenstehenden.

Da sei ihr schnell aufgefallen, dass der Univercity-Verbund im Stadtbild nicht „sichtbar genug“ sei. Als übergeordnete Aufgabe hat sie sich daher notiert, „Univercity bekannter zu machen“.

Es ist eine Aufgabe, an der sich ihre Vorgängerin Johanna Löwen bereits einige Jahre versucht hat. Durchaus mit Erfolg. Es gab eine Univercity-WG mit Studierenden, die sämtliche soziale Kanäle bespielten, zuletzt eine Imagekampagne mit Werbetafeln in anderen Uni-Städten. Aber Köthur hat dennoch festgestellt, dass viele Studierende der Stadt weiterhin wenig mit dem Begriff Univercity anfangen können.

Studierende sollen kommen, bleiben, Familien gründen

„Die wenigsten wissen, dass sie in einer Univercity leben. Dabei bietet gerade das Netzwerk ganz viele Möglichkeiten.“ Sie will weitere hinzufügen, zukünftig anbieten. „Was es genau sein wird, kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich bin ja erst kurz im Amt. Außerdem will ich zunächst von den Studierenden wissen, was sie wollen, was ihnen wichtig ist. Ich will ihnen ja nichts vorsetzen, was sie nicht interessiert.“ Aber sie will mit ihrer Arbeit und neuen Ideen erreichen, „dass Studierende hier hinkommen, hier bleiben und eine Familie gründen“.

>> Die „Mission“ des Univercity-Verbundes

  • Der Univercity-Verbund hat sich mehrere Leitideen gegeben. So soll sich Bochum als Wissenschafts- und Bildungsstandort mit überregionaler Ausstrahlung profilieren.
  • Darüber hinaus soll sich Bochum als experimentierfreudige Stadt und Heimat für Studierende, Wissenschaftler und Hochqualifizierte verstehen.